Donnerstag, 8. Juni 2023

Das Hochamt der Freizeitindustrie

Feiertage sind Fahrtage, die Allermeisten kurven weit um die Kirche herum in Richtung Konsum und Kurzurlaub. An Feiertagen wird das Hochamt der Freizeitindustrie zelebriert, das gilt für ganze Kirchenjahr von Weihnachten über Pfingsten bis Ferragosto und Allerheiligen. Ein Kommentar von Martin Lercher.

„Feiertage sind Fahrtage, die Allermeisten kurven weit um die Kirche herum in Richtung Konsum und Kurzurlaub.“ - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Heute ein Feiertag? Nur her damit! Die Nachbarn in Österreich, Deutschland und in der Schweiz haben ihn ja auch. Fronleichnam steht dort noch rot auf dem Kalender, bei uns ist seit 1977 ein grauer Werktag. Grund genug, neidisch zu den Nachbarn zu schauen, wo das religiöse Gras etwas grüner ist? Glaubt längst kein Mensch mehr!

Wir brauchen mehr „Fasttage“ statt Feiertage.
Martin Lercher, „Dolomiten“-Chef-vom-Dienst


Feiertage sind Fahrtage, die Allermeisten kurven weit um die Kirche herum in Richtung Konsum und Kurzurlaub. An Feiertagen wird das Hochamt der Freizeitindustrie zelebriert, das gilt für ganze Kirchenjahr von Weihnachten über Pfingsten bis Ferragosto und Allerheiligen. Dabei wird vieles auf dem Altar des Vergnügens geopfert, etwa die Umwelt, die sichtlich unter Verkehr und Massentourismus leidet.

40 italienische Parlamentarier wollen Fronleichnam wieder als Feiertag einführen. Der Himmel kann darauf gerne verzichten. Und wir brauchen mehr „Fasttage“ statt Feiertage. Vielleicht müsste auch die Kirche unter diesem Vorzeichen „Nein, Danke!“ sagen. Schließlich ist ihr erster und wichtigster Feiertag ja jede Woche – der Sonntag.

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ler

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