Was man über das Leid mit dem Sodbrennen wissen muss und was dagegen hilft, erklärt uns Prof. Guido Schumacher, Primar der Chirurgie in Brixen.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077405_image" /></div> <BR /><BR />Bei jedem Menschen kann Sodbrennen immer wieder einmal auftreten, was normal ist. Eine Art Ventil sorgt dafür, dass die Magensäure nicht in die Speiseröhre hochlaufen kann. Bei Druckerhöhung im Bauch durch ein üppiges Essen oder Übergewicht, aber auch durch bestimmte Nahrungsmittel wie Alkohol, Kaffee, Schokolade, scharfe Speisen oder auch Zigaretten kann diese Barriere überwunden werden. Es entsteht Sodbrennen.<BR /><BR />Wenn es regelmäßig auftritt, kann z.B. ein Zwerchfellbruch vorliegen. Das Ventil funktioniert in dieser Situation nicht mehr. Wir sprechen dann von Refluxkrankheit. Darunter leidet jeder 4. bis 5. Mensch im Laufe des Lebens. Neben den unangenehmen Schmerzen und dem Aufstoßen von Nahrung kommt es auf Dauer zu Entzündungen in der Speiseröhre, die sich dann im Verlauf der Jahre über Zwischenstufen bis zu einem Speiseröhrenkrebs entwickeln können.<BR /><BR />Das Erfreuliche ist, dass wir selbst schon viel tun können, um das Sodbrennen und den Reflux zu behandeln. Senken des Drucks im Bauch durch Gewichtsreduktion, Vermeiden großer Mahlzeiten besonders abends, oder Vermeidung von häufigem Bücken sind wirksame Maßnahmen.<h3>Säurebildung blockieren</h3>Nachts hilft, den Oberkörper etwas hoch zu legen. Die Kleidung sollte nicht zu eng sein. Wenn man diese Dinge konsequent beachtet und die oben genannten Nahrungsmittel und das Rauchen reduziert, lässt das Sodbrennen meistens schon sehr stark nach oder verschwindet gänzlich.<BR /><BR />Falls das alles nicht hilft, können Tabletten die Säurebildung blockieren. Der Rückfluss bleibt meistens, aber das Sodbrennen ist beseitigt. Nebenwirkungen durch die Tabletten sind allerdings auch möglich. <BR /><BR />Schließlich gibt es bei bestehendem Zwerchfellbruch auch die Möglichkeit einer wirksamen Operation. Die Lücke im Zwerchfell wird verschlossen und das Ventil wieder hergestellt. Diese Operation wird minimalinvasiv, also über sehr kleine Schnitte durchgeführt. Welche Behandlungsmethoden im Einzelfall angewendet werden, hängt von den Untersuchungen ab und wird von Arzt und Patienten gemeinsam beschlossen.