Wie Michael Mühlsteiger, Oberjäger der Schützenkompanie Pflersch, mitteilt, war die Kompanie 1981 zum letzten Mal mit der Fahne ausgerückt. Sie hatte mit der Fahne das Schützenfest in Trins (Gschnitztal) besucht.<BR /><BR />Bei der Rückkehr waren die Schützen in der Pension Tribulaun eingekehrt. Der damalige Fähnrich Anton Gogl, im Tal Walter Tondl genannt, stellte vor dem Betreten des Gasthauses die Standarte samt Stange vor die Tür des Lokals. Nach einem fröhlichen Beisammensein mit Wein und Bier bemerkte er erst auf dem Weg nach Hause, dass er die Fahne vergessen hatte. Er ging sofort zurück. Fahnenkoffer und Stange waren nicht mehr vor dem Gasthaus. Nach längerem Suchen fanden die Schützen nur mehr 2 Teile der Fahnenstange. „Der kurze Teil soll angeblich im Abort der Gaststätte aufgefunden worden sein, der lange steckte ein Stück oberhalb in der Wiese hinter dem Lokal“, schreibt Mühlsteiger.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="897509_image" /></div> <BR /><BR />Ob damals Anzeige erstattet worden ist, ist laut Mühlsteiger nicht feststellbar. „Die Meinungen innerhalb der Reihen der Schützen neigen zur Verneinung, da man sich damals zu tiefst schämte“, berichtet der Oberjäger. <BR /><BR />Über das Verschwinden der Fahne kursieren seitdem viele Gerüchte. Laut Tratsch soll sich die Fahne in Pflersch befinden. Mit dem Diebstahl sei den Schützen ein Streich gespielt worden. Die Fahne kehrte nicht mehr zur Kompanie zurück. „Es liegt die Vermutung nahe, dass der Banner irgendwo unbemerkt verstaubt“, fürchtet Mühlsteiger.<BR /><BR />Die Schützen bitten die Bevölkerung um Hinweise zum Verbleib der Fahne. Sollte jemand den Banner finden, könne er in der Kirche oder an der Totenkapelle hinterlegt werden. <h3> Hintergrundinfos zur Fahne</h3> Das Alter der verschollenen Schützenfahne ist laut Recherchen der Schützenkompanie unbekannt. In der Chronik von Pflersch wird berichtet, dass im Jahr 1899 insgesamt 16 Schützen von Pflersch mit einer Fahne bei der Einweihung der Herz-Jesu-Kapelle in Passeier teilnahmen. <BR /><BR />Ob es sich um die verschwundene Fahne handelt, ist unklar. Ältere Mitgliedern behaupten, dass die gestohlene Fahne aus dem Jahr 1908 stammt. Es soll die zweite Fahne der Kompanie sein. Die Archive der Schützenkompanie Pflersch geben preis, dass die Fahne 1939 nach Innsbruck gebracht worden sei und 1958 zurückkehrte. Sie wurde 1978 unbrauchbar. Meister Pescoller in Bruneck restaurierte die Fahne, die Nonnen von Säben stickten einen neuen Stoffumhang. Patin war Kreszenz Rainer (Herter). <BR /><BR />Die verschwundene Fahne trägt auf einer Seite ein bemaltes Fahnenbild des Erzengels Michael und auf der anderen des Heiligen Georg. Der Stoffumhang ist grün-weiß-grün mit Goldfransen als Umrandung und Goldborten an den Übergängen. Als Schlingen zur Befestigung dienen 8 grüne und weiße Stoffborten.