Nach monatelangem Stillstand bei den Verhandlungen im öffentlichen Dienst reicht es den Gewerkschaften. Gestern haben sie dem Land ihre Forderungen übermittelt. <BR /><BR />„Jetzt läuft der Countdown: Entweder man schaut jetzt endlich herwärts oder der nächste Schritt sind Veranstaltungen für unsere Mitglieder und wir gehen auf die Straße“, sagen Ulli Bauhofer (CGIL/AGB) und Andreas Dorigoni (ASGB).<BR /><BR />Ohne Abschluss des bereichsübergreifenden Vertrags (BÜKV) von 2019/2021 gibt es für Südtirols 32.500 öffentlich Bedienstete keine Gehaltserhöhungen – und auch keine Akontozahlung von 30 Prozent auf den Inflationsausgleich 2022/24. Daran ändert auch das erneute Versprechen des Landeshauptmanns bei seiner Pressekonferenz am Dienstag nichts, dass dafür „viel Geld“ in die Hand zu nehmen ist, man spricht von 50 bis 60 Millionen Euro.<h3> Seit Herbst kein Fortschritt</h3>Allein bei den Verhandlungen zum alten Vertrag tritt man seit Herbst auf der Stelle, denn es geht um das neue Gehaltsgefüge beim Land. Bis Februar hätte man sich laut Zeitplan einigen sollen. „Davon sind wir weit entfernt, auch weil die Verhandlungsagentur des Landes immer nur Dienstags 2 Stunden Zeit hat“, sagt Ulli Bauhofer. <BR /><BR />„Bis es wirklich losgeht, bleiben 1,5 Stunden und auch das meist nur alle 14 Tage“, so Andreas Dorigoni. Inhaltlich sei man weit voneinander entfernt. „Bei den Verhandlungen zum Vertrag zum Führungskräftevertrag sind die Töne konziliant – alle anderen können warten bis sie schwarz werden“, so Bauhofer. Jetzt ist für die Gewerkschaften das Ende der Fahnenstange erreicht.<BR /><BR /><embed id="dtext86-58597418_quote" /><BR /><BR />Gemeinsam haben ASGB, CGIL, CISL, UIL und Nursing Up gestern Personallandesrat Arno Kompatscher und der öffentlichen Verhandlungsagentur ein Schreiben mit ihren Forderungen übermittelt. „Es gibt 2 Bedingungen sine qua non: Erstens müssen auch künftig Gehaltsvorrückungen vor alle und nicht nur für 70 Prozent der Belegschaft möglich sein“, so Dorigoni. Zudem soll die Kostenneutralität des neuen System mit nur mehr 3 Gehaltsvorrückungen erst nach 23 und nicht schon nach 18 Jahren erreicht werden. <BR /><BR />„Zudem ist umgehend die Haushaltsänderung vorzunehmen, um den Bediensteten die noch ausstehende Inflation bis 2021, eine Anhebung der Gehälter mit 2022 sowie den famosen Inflationsvorschuss auszuzahlen“, so das gemeinsame Schreiben.<h3> Ultimatum für den Arbeitgeber Land</h3>Dieses liest sich wie ein Ultimatum. „Und ist auch so zu verstehen. Der Countdown läuft: Entweder man schaut am Dienstag herwärts und redet endlich über ihre Forderungen oder wir greifen zu anderen Mitteln“, sagt Bauhofer. Konkret: Man informiere die Mitglieder und gehe auf die Straße. „Und das sicher nicht erst am 12. Mai wie es die Gewerkschaft AGO angekündigt hat, die das Ganze von vornherein nicht mitträgt“, so Dorigoni. <BR /><BR /> Protestkundgebungen haben 2019 schon einmal gewirkt. „Jetzt sind bald Landtagswahlen. Das nutzen alle aus. Warum sollten wir es nicht tun“, so Bauhofer. Es brauche eine rasche Lösung. Aber eine, die für beide Seiten passt. Nicht nur für die Arbeitgeber. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />