<h3> Hohe Temperaturen, schmelzende Gletscher und der Klimawandel</h3>Der Sommer 2022 geht in die meteorologischen Geschichtsbücher ein. Nachdem <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/panorama/hannibal-hitzewelle-mit-bis-zu-34-grad" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">das afrikanische Hochdruckgebiet „Hannibal“</a> bereits im Mai über Italien hinwegzieht und <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/panorama/erste-hitzewelle-rollt-auf-suedtirol-zu" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hierzulande Temperaturen von über 30 Grad mit sich bringt</a>, jagt im Sommer eine Hitzewelle die nächste. <BR /><BR />Immer wieder werden Warnungen ausgegeben, <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/warnstufe-rot-wegen-extremer-temperaturen-am-freitag" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">mehrfach gilt sogar die höchste Stufe rot.</a> Die Menschen stöhnen unter den extremen Temperaturen, vor allem das Schlafen wird <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/tropennaechte-bozen-kratzt-am-allzeitrekord-aus-dem-jahr-2015" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">aufgrund der heißen Tropennächte</a> zur Qual.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="845591_image" /></div> <BR />Auch die Natur leidet zunehmend, Dürre macht sich breit. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/der-grosse-fluss-existiert-nicht-mehr-40-kilometer-sandkeil-in-der-po-ebene" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Während der Po nahezu auszutrocknen droht</a>, wird in Südtirol das Wasser ebenfalls knapp. Schon im April ruft Landeshauptmann Arno Kompatscher den <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/etsch-wassernotstand-ausgerufen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wassernotstand entlang der Etsch</a> aus, für den Mitte Juli <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/landehauptmann-ruft-wassernotstand-aus-das-muessen-sie-wissen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">weitere Maßnahmen</a> beschlossen werden. <BR /><BR />Besonders in der Landwirtschaft und bei der Bewässerung von Gärten und Parkanlagen gelten nun strenge Auflagen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="845594_image" /></div> <BR />Ende August zieht der Landeswetterdienst eine erste Bilanz. Der diesjährige Sommer reiht sich nur knapp hinter jenem des Jahres 2003 ein und ist damit <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/panorama/zweitheissester-sommer-seit-1850" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">der zweitheißeste seit Beginn der Aufzeichnungen 1850.</a> Italien spricht derweil von sogar vom <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/2022-waermstes-jahr-in-italien-seit-1800" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">wärmsten Jahr seit 1800.</a><BR /><BR />Aufgrund der extremen Wetterphänomene wird auch der Klimawandel einmal mehr zum Thema. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/plus-2-grad-was-das-fuer-suedtirol-tatsaechlich-bedeutet" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Experten warnen vor dessen Auswirkungen</a>, vor allem die Gletscherschmelze rückt in den Fokus. <BR /><BR />„Der Juli 2022 war wahrscheinlich der Monat mit den größten Massenverlusten auf den Ostalpengletschern seit Menschengedenken“, fasst Roberto Dinale, Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz, zusammen.<BR /><BR /> <video-jw video-id="0pJl7rLQ"></video-jw> <BR /><BR />Und auch die Aussichten für die Zukunft sind keineswegs beruhigend. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/kleinere-gletscher-werden-in-10-bis-20-jahren-verschwunden-sein" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Die Eismassen gehen immer weiter zurück, kleinere Gletscher könnten innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre ganz verschwinden.</a><h3> Die Hänge um Bozen in Flammen</h3>Das erhöhte Risiko für Waldbrände, das aufgrund der Trockenheit den ganzen Sommer über herrscht, artet in Südtirol kurzzeitig zu einem Schreckgespenst aus. <BR /><BR />Besonders im Überetsch und in der Gegend rund um Bozen versetzt eine Reihe von mysteriösen Vorkommnissen die Bevölkerung in Angst. Immer wieder steigt Rauch auf, die Feuerwehren sind im Dauereinsatz.<BR /><BR /> <video-jw video-id="cOkBl240"></video-jw> <BR /><BR />Am 26. August folgt dann die Wende. Bei einem Einsatz am Glaningerweg in der Landeshauptstadt werden die Beamten der Staatspolizei auf einen jungen Mann aufmerksam, der – mit einem großen Feuerzeug bewaffnet – versucht, die Flucht zu ergreifen. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/bozen-brandstifter-auf-frischer-tat-ertappt-festgenommen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Der 21-Jährige mutmaßliche Pyromane wird festgenommen, die Brandserie hat ein Ende.</a><h3> Winziger Schädling, riesige Probleme </h3>Die Trockenheit und das Zurückgehen der Eismassen sind nicht das einzige Phänomen, das von den warmen Temperaturen massiv angetrieben und gefördert wird. <BR /><BR />Schon im Februar schrillen bei der Forstbehörde die Alarmglocken, <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/problematischer-borkenkaeferbefall" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">der Borkenkäfer droht zu einer großen Gefahr für den Waldbestand im Land zu werden.</a><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="845597_image" /></div> <BR />Die Befürchtungen bewahrheiten sich. Gesunde Bäume sterben reihenweise ab, in den Hängen werden immer mehr kahle und braune Flecken sichtbar. Besondere Sorge bereitet die Tatsache, dass auch der sogenannte Schutzwald dem Schädling zum Opfer fällt. <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/borkenkaefer-experte-jetzt-reagieren-oder-in-5-jahren-gebirgshaenge-ohne-wald" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„Falls die Verantwortlichen nicht schnell und radikal eingreifen, werden in 5 Jahren ganze Gebirgshänge entwaldet sein“</a>, wagt Forstexperte Florian Kaiser aus dem Allgäu einen düsteren Blick in die Zukunft. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="845600_image" /></div> <BR />Auch der zuständige Landesrat Arnold Schuler spricht von einer <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/landesrat-schuler-der-borkenkaefer-ist-jetzt-eines-unserer-hauptprobleme" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">„dramatischen Lage, die so nicht zu erwarten war.“</a> Im Oktober sind bereits <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/borkenkaefer-frisst-sich-weiter-durch-suedtirols-waelder" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">5400 Hektar Wald von den kleinen Käfern dahingerafft</a> worden. Die Politik muss handeln. Mehrfach lassen sich der Landtag, die Landesräte und der II. Gesetzgebungsausschuss <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/grossteil-der-fichten-an-borkenkaefer-verloren-jetzt-zeit-gewinnen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">von Experten beraten und aufklären.</a><BR /><BR />Forstexperte Prof. Ralf Petercord legt sogar einen <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/der-plan-gegen-den-borkenkaefer-das-ist-jetzt-im-wald-zu-tun" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Plan gegen das Waldsterben</a> vor. Seine Devise: Der Erhalt des Schutzwaldes, seine Anpassung an den Klimawandel – „das muss uns als Gesellschaft etwas wert sein.“<h3> Immer mehr Wolfsrisse in Südtirol </h3>Den Bauern und Viehzüchtern im Land bereitet derweil ein anderer Angreifer schlaflose Nächte: Der Wolf treibt weiterhin sein Unwesen und beschert unzähligen Weidetieren einen qualvollen Tod. <BR /><BR />Besonders im Alpenraum verdichtet sich die Präsenz der Großraubtiere Erhebungen zufolge kontinuierlich. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/so-viele-wolfsrudel-gibt-es-mittlerweile-in-den-alpen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Bereits 2021 wurde die Zahl der dort beheimateten Rudel auf über 250 geschätzt.</a> Und auch die Gefahr, die von den Wölfen ausgeht, nimmt zu.<BR /><BR /> Offiziellen Angaben zufolge werden <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/woelfe-haben-heuer-500-schafe-in-suedtirol-gerissen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">2022 rund doppelt so viele Schafe gerissen wie im Vorjahr</a>, die Dunkelziffer soll sogar signifikant höher sein. Im August lässt zudem <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/woelfe-reissen-nun-auch-rinder" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">die Nachricht von einem elendlich verendeten Rind im Pragser Tal</a> aufhorchen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="845603_image" /></div> <BR />Den Bauern platzt der Kragen – wieder wird der Ball der Politik zugespielt, von der ein schnelles Handeln gefordert wird. Es braucht einen Schulterschluss zwischen Bozen, Rom und Brüssel, um dem Problem Herr werden zu können. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/svp-will-beim-wolf-kuenftig-an-einem-strang-ziehen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Die SVP-Vertreter beschließen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.</a><BR /><BR /> <video-jw video-id="yshIn6Uu"></video-jw> <BR /><BR />Ende November folgt schlussendlich <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/eu-parlament-mehrheitlich-fuer-eine-ueberarbeitung-des-wolf-schutzstatus" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">ein erster Lichtblick aus dem EU-Parlament.</a> Die von Herbert Dorfmann eingebrachte Resolution, welche darauf abzielt, den Schutzstatus des Wolfes zu senken, wird mehrheitlich angenommen. <h3> Streit in der SVP</h3>Klimaprobleme, Schädlinge und Großraubtiere sind nur einige der Probleme, mit denen sich die SVP 2022 konfrontiert sieht. Die Partei wird von anhaltenden Streitereien gequält, die bereits im Frühling mit der sogenannten Abhöraffäre ihren Anfang finden. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/es-gibt-nur-einen-verlierer-die-svp" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Rücktrittsforderungen werden laut.</a><BR /><BR />Am Ende muss <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/die-abstimmung-die-landesregierung-hat-nur-mehr-8-mitglieder" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Gesundheitslandesrat Thomas Widmann gegen seinen Willen den Posten in der Landesregierung räumen.</a> Gert Lanz tritt als Fraktionssprecher im Landtag ebenso zurück wie Christoph Perathoner als Bezirksobmann. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/weiterhin-keine-entscheidung-zu-karl-zeller" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Karl Zeller widersetzt sich bis zum Schluss den Rücktrittsaufforderungen.</a><BR /><BR /> <video-jw video-id="wP4zHumn"></video-jw> <BR /><BR />Die Turbulenzen reißen allerdings auch nach den entscheidenden Personalveränderungen nicht ab. Immer wieder gibt es im Landtag heiße Diskussionen. <BR /><BR />An der Parteispitze wird indes hingegen auf Kontinuität gesetzt. Am 3. September wird <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/philipp-achammer-zum-3-mal-als-svp-obmann-wiedergewaehlt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Obmann Philipp Achammer im Rahmen der 65. Landesversammlung mit 89,16 Prozent der Stimmen wiedergewählt.</a><BR /><BR /> <video-jw video-id="0RypYKAd"></video-jw> <BR /><BR />Arno Kompatscher verkündet im Dezember – inmitten der Diskussion und der Vorwürfe rund um die Wahlkampfspenden aus dem Jahr 2018 – seine <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/kompatscher-hat-entschieden-er-tritt-wieder-an" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wiederkandidatur als Landeshauptmann.</a><BR /><BR />Den internen Querelen in der Partei soll mit einem <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/benimmregeln-fuer-die-svp-das-soll-im-neuen-ehrenkodex-stehen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Ehrenkodex</a> Einhalt geboten werden. Ein Entwurf dafür ist ausgearbeitet. <h3> Wirbel um den Bettenstopp</h3>Im Tourismus lässt vor allem ein Thema 2022 die Wogen hochgehen: der geplante Bettenstop. Das Land will für eine geordnete künftige Entwicklung im Sektor sorgen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="845606_image" /></div> <BR />Kritik kommt nicht nur <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/manfred-pinzger-dass-wir-gar-nichts-mehr-tun-duerfen-ist-nie-zur-debatte-gestanden" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">vonseiten des HGV</a> sondern auch <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/bettenstopp-warum-landesrat-schuler-aus-allen-wolken-faellt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">aus den Gemeindestuben</a>, sodass die Genehmigung des gesamten Omnibusgesetzes vertagt werden muss. <BR /><BR />Nachdem sich der <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/svp-breite-mehrheit-fuer-den-bettenstopp" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">SVP-Ausschuss </a>nach langem Hin und Her für die von Landesrat Schuler lancierte Maßnahme ausspricht, <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/der-bettenstopp-ist-beschlossen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">gibt am 26. Juli auch der Landtag grünes Licht.</a><BR /><BR />Im September werden mit einer entsprechenden Durchführungsverordnung <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/bettenstopp-jetzt-stehen-die-modalitaeten-fest" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">die Modalitäten bestimmt.</a> Die Regeln, die künftig für den <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/strengere-regeln-fuer-urlaub-am-bauernhof-das-gilt-ab-jetzt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Urlaub auf dem Bauernhof</a> gelten sollen, welcher vom Bettenstop ausgenommen ist, werden hingegen Ende Dezember bekanntgegeben. Die Diskussionen sind damit allerdings noch nicht vom Tisch. <BR /><BR /><b>Am morgigen Freitag lesen Sie den 2. Teil des STOL-Jahresrückblicks.</b>