„Ich habe bis vor wenigen Jahren nie so wirklich darüber nachgedacht, dass ich ADHS haben könnte“, erklärt die 27-Jährige. Erst, nachdem eine Freundin sie vor etwa 3 Jahren darauf aufmerksam gemacht hatte. „Sie war damals bereits diagnostiziert worden. Ihr waren auch bei mir für die Störung typische Verhaltensmuster aufgefallen“, erinnert sich die gebürtige Nürnbergerin.<h3> Chaotisch, verträumt und impulsiv: Leben mit ADHS</h3>Die 27-Jährige begann daraufhin, zu recherchieren und fand sich in vielen Symptomen wieder: „Ich bin chaotisch und treffe impulsive Entscheidungen.“ Es falle Loy schwer, ihre Wohnung ordentlich zu halten. „Wie schaffen das alle anderen bloß“, habe sie sich oft gefragt. Entscheidungen treffe Loy äußerst impulsiv: „Aus beruflichen Gründen nach Meran zu ziehen, dazu habe ich mich damals innerhalb von 2 Minuten entschieden (lacht)“, fährt sie fort. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1130775_image" /></div> <h3> Wenn im Alltag jede Sekunde zählt</h3>Neben den typischen Symptomen wie Schlafproblemen und Konzentrationsproblemen hadere Loy in ihrem Alltag auch damit, Dinge richtig einzuteilen: „Was mein Zeitmanagement anbelangt, ist bei mir ständig jede Sekunde gezählt. Morgens schlafe ich zum Beispiel immer bis zur letzten Minute.“ Auf dem Weg zur Arbeit habe sie deshalb keine Minute zu verschenken. Nach getaner Arbeit ginge es so gut wie jeden Tag zum Einkaufen in den Supermarkt. „Auch meine Einkäufe kann ich mir nur schwer einteilen. Wocheneinkäufe mache ich daher keine.“<h3> „Ich war doch nie ein Zappelphilipp“</h3>Rückblickend hatten sich bereits in der Schule entsprechende Anzeichen bemerkbar gemacht: „Von meinen Lehrern wurde ich immer als sehr verträumt beschrieben. Ich war zwar nie schlecht in der Schule, konnte mich aber nicht wirklich konzentrieren“, erinnert sich die 27-Jährige. Mittlerweile kenne sie den Grund dafür, doch der Weg dorthin war lang: „Denken wir an ADHS, schießt vielen das Bild eines überdrehten ,Zappelphilipps' in den Kopf.“ Doch ADHS-Symptome äußern sich bei Frauen anders als bei Männern. <h3> „Dank der Diagnose bin ich weniger streng mit mir selbst“</h3>„Zum Glück hat mich damals meine Freundin darauf Aufmerksam gemacht und damit meinen Weg hin zur Diagnose ADHS geebnet.“ Auf die Diagnose habe sie 6 Monate warten müssen. „Für einen so ungeduldigen Menschen wie mich, alles andere als einfach.“ Aufgrund der langen Wartezeiten gepaart mit den unterschiedlichen Symptomen je nach Geschlecht, sei der Weg hin zum Befund oft lang und schwierig. „Wirklich verändert hat die Diagnose mein Leben nicht. Allerdings verstehe ich mich nun besser und bin weniger streng mit mir selbst.“