Mit großem Einsatz wurde der Hang daraufhin stabilisiert. Seither ist er unter Beobachtung. Vergessen ist der Erdrutsch jedoch auch nach 10 Jahren nicht. „Ich kann gar nicht dankbar genug sein“, beginnt Iaco Frenademetz, Bürgermeister von Abtei von seinen Erinnerungen an den Dezember 2012 zu erzählen. Der Gedanke an die Mure bei Sotrú schmerzt ihn aber nicht mehr. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="842672_image" /></div> <BR /><BR />„Allen Freiwilligen Feuerwehren und Helfern, die tonnenweise Material abgetragen haben, diejenigen, die sich um die Sicherheitsmaßnahmen gekümmert haben und die Bewohner der Gemeinde, die gezeigt haben, wie Gemeinschaft in einer Notsituation noch enger zusammenwachsen kann – ich kann diesen Personen gar nicht genug danken!“, spricht ihnen der Bürgermeister auch nach 10 Jahren seinen Respekt und seine Anerkennung aus. Seine Dankbarkeit zeigt Frenademetz jedes Jahr mit einer Prozession und einem anschließendem Gottesdienst in der Kapelle „Ex voto“. Dieses Kirchlein hat für den Bürgermeister eine besondere Bedeutung, denn er ließ es persönlich zum Gedenken an den Erdrutsch errichten. <h3>Nur mehr wenige Spuren erinnern an die Mure</h3>Durch die Aufräumarbeiten der vergangen Jahre sind nur mehr wenige Spuren des gewaltigen Hangrutsches von vor 10 Jahren zu erkennen. „Es wurde so viel aufgearbeitet, dass der Erdrutsch von vielen Bürgern und Bürgerinnen fast vergessen wurde“, sagt Iaco Frenademetz. Das findet er gar nicht schlimm, denn ständig in Angst oder Sorge zu leben, der Hang könne sich irgendwann wieder lösen, sei nicht gesund, sagt er. Trotzdem kämen bei starkem Regen oder Schneefall nicht nur beim Bürgermeister die Erinnerungen wieder hoch. Auch für die 4 anderen Familien, die ebenfalls ihr Zuhause durch die Mure verloren haben, sind diese Erinnerungen stets präsent. Mit ihnen pflegt Bürgermeister Frenademetz einen engen Kontakt: „Ich freue mich, dass sie wieder in ihr altes Leben zurückgefunden haben.“<h3>Glück im Unglück</h3>Dass der Hangrutsch vor 10 Jahren keine Verletzten gefordert hatte, grenzt für Frenademetz fast an ein Wunder: „Die Mure hatte sich bereits einen Tag vorher durch Bewegungen im Hang angekündigt. Deshalb konnten alle rechtzeitig evakuiert werden und es ist niemand verletzt oder gar getötet worden.“ Nachdem alle Bewohner innerhalb einer Stunde evakuiert worden waren, kam der Erdrutsch dann wie eine Lawine den Hang runter – und alle Betroffenen waren außerhalb der Gefahrenzone. „Ich erinnere mich noch, dass Landesgeologe Volkmar Mair zu mir gesagt hat, er habe so etwas noch nie gesehen“, blickt Frenademetz zurück. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="842675_image" /></div> <BR /><BR />Auslöser der Rutschung waren starke Niederschläge im Vormonat mit unmittelbar anschließender Frostperiode. „Mit der einsetzenden Kälte – bei Temperaturen von minus 15 Grad Celsius – konnte das Wasser nicht mehr abrinnen“, sagt Frenademetz. Dadurch wurde der Druck zu groß und die Folge war der Erdrutsch am 14. Dezember 2012. <h3>Hang wird monitoriert</h3>Heute, zehn Jahre nach diesem Ereignis, ist die Rutschung im unteren Abschnitt wieder sehr gut stabilisiert, das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost hat zahlreiche Maßnahmen zur Entwässerung und Modellierung des Geländes umgesetzt, schreibt das Landespresseamt in einer Aussendung. Im oberen Abschnitt hingegen ist die Anbruchkante noch sehr gut erkennbar. Durch Geländepassungen wurde erreicht, dass sich kein Oberflächenwasser ansammelt und in den Rutschkörper einsickert. Durch ein System von offenen Gräben wurde versucht, den schadlosen Abfluss des Wassers zu gewährleisten. Kleinere Maßnahmen seien weiterhin nötig.<BR /><BR />Der Hang wird nach wie vor überwacht. Um im Falle einer weiteren Beschleunigung der Rutschung sofort reagieren zu können, wurde ein Überwachungssystem mittels Lasertheodolit installiert, zum Teil erfolgten die Messungen auch händisch mit Laser und Meterband, erläutert Volkmar Mair, der Direktor des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung in der Zuschrift.