Ein Autohalter hat schnell ein paar Hundert Euro Schaden zu beklagen, wenn 2 und 3 Scheiben zertrümmert wurden. „Oder auch mehr, wenn – wie in der Frontscheibe – elektrische Sensoren eingebaut sind“, sagt Versicherungsbroker Gregor Stimpfl (Assiconsult). Ist man gegen derartige Vandalenakte versichert? „Nur wenn man explizit gegen Vandalenakte versichert ist und auch hier sind Höchstentschädigung und Selbstbehalt individuell je nach Versicherung und Polizze“, sagt Gregor Stimpfl. <BR />Aber wer zertrümmert in der Nacht wahllos und reihenweise Autoscheiben – alte Autos, neue, teuere Autos, Urlauberautos und Autos mit italienischen Kenntafeln? Wer tut so etwas?<BR /><BR />„Ein Vandalenakt ist eine bewusste Zerstörung fremden Eigentums aus blinder Wut“, sagt Dr. Roger Pycha, Primar für Psychiatrie am Brixner Spital. Man finde dies oft am Rande friedlicher Demos, wenn Leute Grenzen übersteigen. „Aber die Aggression ist nie gegen Menschen gerichtet und derjenige will eine klare Botschaft senden“, sagt Dr. Pycha. Im Fall der Zerstörungswut an Autos fehle diese klare Botschaft. Es handele sich „um das Ausleben unkontrollierter Gefühle von Frust oder auch Wut, die gegen niemanden Bestimmten gerichtet ist. Und so eine Aktion geschieht sehr viel leichter, wenn jemand unter Einfluss von Rauschmitteln steht. Alkohol beispielsweise intensiviert Emotionen. Jemand, der wütend ist, wird unter Alkoholeinfluss noch wütender“, sagt der Primar für Psychiatrie. <BR />Ebenfalls unterstützend in dieser Hinsicht sei Kokain. „Unter Einfluss von Koks können aggressive Gefühle verstärkt werden. Ich glaube ungerecht behandelt zu werden und schlage zu“, erklärt Dr. Pycha.<BR />An der Basis solch blinder Zerstörungswut könne aber auch „hochdosiertes THC (psychoaktive Cannabinoide, Anm. d. Red.) liegen. Dadurch verkennt jemand die Wirklichkeit und glaubt, aggressiv zu Felde ziehen zu müssen. Früher – ohne diese hohe Dosierung – hatte Cannabis eine beruhigende, entspannende Wirkung“, sagt Dr. Roger Pycha.