Wie gefährlich Dengue werden kann, erklärt die Primarin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Bozner Krankenhaus, Dr. Elke Maria Erne.<h3> Virus wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen</h3>Das Dengue-Virus ist nicht ansteckend. Es wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen, erklärt die Primarin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Krankenhaus Bozen, Dr. Elke Maria Erne. Übertragen werden kann das Dengue-Virus durch den Stich der Dengue-Mücke (Aedes aegypti) und durch den Stich der asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), die auch in Südtirol stark verbreitet ist. Jedes Jahr gibt es in Südtirol einige „importierte“ Fälle von Dengue-Fieber: 2023 sind 5 Fälle aufgetreten, heuer bisher ein Fall, teilt der Sanitätsbetrieb auf Anfrage mit. <h3> Dengue-Mücke könnte auch in Südtirol bald auftauchen</h3> Alberta Stenico, Leiterin des Biologischen Landeslabors in Leifers, schließt nicht aus, dass die Dengue-Mücke in den nächsten Jahren auch in Südtirol auftauchen wird. 2023 wurde die Dengue-Mücke aber noch nicht nachgewiesen.<h3> Häufig verläuft die Infektion symptomlos</h3>Fälle von Dengue-Fieber bei Reise-Rückkehrern treten in Südtirol immer wieder auf: 2018 gab es 4 Fälle, 3 Fälle waren es 2017, 2 Fälle im Jahr 2016 und 4 Fälle im Jahr 2015. Dabei dürfte die Dunkelziffer an Dengue-Infektionen doch um einiges höher sein. Denn meist verlaufen die Infektionen symptomlos. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="995281_image" /></div> <BR /><BR />Treten aber doch Symptome auf, dann kommt es neben Fieber zu Kopf- und Gliederschmerzen, berichtet Dr. Erne. Das Problem sei aber nicht die Erstinfektion. Richtig gefährlich könne erst die zweite Infektion werden: Dann könne es zu Blutungen im Körper kommen. Besonders gefährdet seien Kinder und Jugendliche. <BR />Einen schweren Fall von Dengue-Fieber habe es in Südtirol in den vergangenen Jahren aber nicht gegeben. <h3> In Österreich gibt es bereits eine Impfung</h3>In Österreich werden pro Jahr 30 bis 120 Denguevirus-Infektionen diagnostiziert – bei Reise-Rückkehrern. Seit kurzem ist dort eine Impfung zugelassen, die aus 2 Teilimpfungen besteht und gute Wirksamkeit zeigt. In Italien ist ein Impfstoff für die Bürger noch nicht erhältlich. <BR />Das römische Gesundheitsministerium ruft dazu auf, auf den Flugplätzen und Häfen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Diese zielen vor allem auf die Bekämpfung der Dengue-Mücke ab – auch in der unmittelbaren Umgebung der Flugplätze. Ein waches Auge soll auch auf Waren geworfen werden, die aus Ländern importiert werden, wo ein höheres Risiko besteht, gestochen zu werden und am Dengue-Fieber zu erkranken. <BR />Reisenden in Länder wie Brasilien empfiehlt Primarin Dr. Erne, sich gut vor Mückenstichen zu schützen – mit Mückenschutzmitteln sowie langen Hosen und langärmeligen Hemden. Laborleiterin Stenico rät, mit der Prävention gegen die Tigermücke im April zu beginnen – und künstliche Wasseransammlungen zu verhindern.<BR />