Mit einem Manifest – einem offenen Brief an die Landesregierung – fordern die Organisationen mehr Schutz und Respekt für den alpinen Raum.<BR /><BR />AVS-Chef Georg Simeoni nennt einige negative Beispiele von Eingriffen in die Landschaft: So sei am Gitschberg eine neue Aufstiegsanlage geplant – in einer unerschlossenen, unberührten Geländekammer. Der UVP-Beirat habe bereits ein negatives Gutachten abgegeben, nun liege das Projekt bei der Landesregierung. Ein Dorn im Auge ist dem AVS auch das für Olympia 2026 geplante Speicherbecken für die künstliche Beschneiung in Antholz, in einem geschützten Gebiet, bemängelt Simeoni. „Wenn wir bald kein Wasser mehr haben und die Energiekosten immer mehr steigen, dann werden wir uns überlegen müssen, ob wir für eine Biathlonloipe unbedingt eine künstliche Beschneiung finanzieren.“ Weiters seien in Toblach und von der Pustertaler Straße hinein ins Antholzer Tal viel zu große, überdimensionierte Einfahrten geplant, bemängelt Simeoni. <BR /><BR />„Um solche Einfahrten zu rechtfertigen, müsste es einen irrsinnigen Verkehr geben“, sekundiert Helmuth Scartezzini vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Und weiters: Statt eine neue Bobbahn in Cortina zu bauen, sollte man jene in Igls (Innsbruck) nutzen, fordert der Alpenverein. „Warum bauen wir eine Bobbahn, wo doch nur so wenige Sportler diese dann nutzen werden?“, fragt sich CAI-Vorsitzender Carlo Zanella. Kritisierenswert sind für den AVS weiters „die Aussichtsplattformen, welche kein Mensch braucht und die nur stören“. Wanderwege würden inzwischen „in eingeschotterte Forstautobahnen umgebaut, damit jeder Kinderwagen darauf fahren kann“, kritisiert Simeoni. Nicht viel übrig hat der AVS-Chef auch für Klettersteige, die auf keinen Gipfel hinführen und nicht 2 alpine Standorte miteinander verbinden, „sondern nur dem schnellen Adrenalinschub dienen.“<BR /><BR />Solche Projekte und Entwicklungen würden zeigen, dass die alpine Natur- und Kulturlandschaft eine immer geringere Wertschätzung erfahre – obwohl sie zum größten Kapital der Alpenländer zähle. Erschließung wird zu Übererschließung, heißt es in dem Manifest. Neuerschließungen würden die Landschaft zerstören, die Biodiversität gefährden und den alpinen Raum für Besucher weniger attraktiv machen. Unterzeichnet ist das Manifest auch vom Deutschen Alpenverein (DAV), vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) und vom CAI. <BR /><BR /><BR />