„Hier ist nicht der geeignete Platz für Wolf und Bär“, sagt Bürgermeister Wilfried Trettl. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /> Jungbär, männlich, unternehmungslustig und wanderfreudig: So könnte der Steckbrief des Bären lauten, der möglicherweise auf Brautschau ist. Letzthin war er im Burggrafenamt unterwegs, wo er am Flatscherhof mehrere Ziegen und Schafe gerissen hat. Jetzt hält sich er sich auf Eppaner Gemeindegebiet auf. <BR /><BR />„Wir haben den Bär nicht besendert, um damit tagtäglich an die Öffentlichkeit zu gehen und mitzuteilen, wo er sich gerade aufhält“, sagte Luigi Spagnolli, Direktor im Amt für Jagd und Fischerei, gestern auf Anfrage. Es handle sich um eine Überwachung aus wissenschaftlicher Sicht. Zugleich werde die betroffene Bevölkerung informiert. <BR /><BR /><b>„Will Familie gründen“</b><BR /><BR /><BR /> „Der Bär hält sich zurzeit zwischen Nonstal und Etschtal auf“, betonte Spagnolli. Nach seinem Aufenthalt in Marling Berg sei das etwa 4 Jahre alte Tier auf den Nonsberg gewandert und habe dann ins Gemeindegebiet von Eppan gewechselt. Grenzen kümmerten ihn freilich nicht, und er halte sich einmal in Fondo und Ruffrè auf und dann eben in Eppan. Dennoch ist Spagnolli überzeugt, dass der junge Bär früher oder später im Trentino bleiben wird, weil dort weibliche Tiere leben und er – wie die jungen Menschen – wohl Familie gründen wolle. <BR /><BR />„Die Gemeinde wurde vom Amt für Jagd und Fischerei kontaktiert und hat die Informationen weitergeleitet – an die betroffene Bevölkerung und speziell an die Bauern in Gaid und Perdonig“, sagt Eppans Bürgermeister Wilfried Trettl. Denn dort gebe es viehhaltende Betriebe. Die Bauern werden angehalten, ihre Tiere am Abend einzustallen. Außerdem sollen Bewohner wie auch Wanderer keine Essensreste im Freien zurücklassen. Ebenso muss vermieden werden, dass der Bär – etwa mit Küchenabfällen in der Mülltonne – angelockt wird. <BR /><BR /><BR /><b>Besorgte Mütter</b><BR /><BR />Gefahr für Menschen besteht angeblich nicht. „Dennoch bin ich grundsätzlich dagegen, dass sich Wolf und Bär hier aufhalten; hier ist nicht der geeignete Platz für sie“, betont Bürgermeister Trettl. Er hofft auf ein Umdenken und darauf, dass die Beutegreifer doch noch aus den dicht besiedelten und intensiv genutzten Gebieten wie jene in Südtirol weggebracht werden. Auch im Sinne der Tiere, die einen geeigneteren Raum bräuchten, ein Gebiet, in dem sie sich wohl fühlten und das nicht so dicht an den Menschen ist.<BR /><BR />Gedanken machen sich auch die Touristiker. „Besorgt sind wir aber nicht, noch nicht. Wir gehen davon aus, dass die Behörden alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um Sicherheit für Einheimischen und Urlauber zu gewährleisten“, sagt Evelyn Falser, die Präsidentin des Tourismusvereins Eppan. Sie hofft, dass der Bär bald weiterwandert, lieber heute als morgen. Besorgt sind einige Mütter. Dies geht aus Einträgen in sozialen Medien hervor.