Wir befinden uns in den Zeiten des Klimawandels – die Temperaturen steigen und die Anzahl extrem heißer Tage nimmt zu. Prognosen zeigen, dass sich das Klima in den kommenden Jahren noch weiter verändern wird.<BR /><BR />„Aus diesem Grund ist es wichtig, dass in einer Stadt Bäume gepflanzt werden“, sagt Ulrike Buratti, Direktorin der Bozner Stadtgärtnerei. Denn: „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Bäume die einzige Möglichkeit sind, die Hitze zu reduzieren.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191369_image" /></div> <BR />Aktuell gibt es in Bozen insgesamt 13.226 Bäume. Die meisten davon sind Straßenbäume (5.547) und Bäume, die sich in Parkanlagen und entlang von Promenaden befinden (4.878). 841 Exemplare stehen auf dem Friedhof, 746 in Schulhöfen und 180 Bäume wurden entlang von Radwegen platziert. „Wir führen ein eigenes Register. Dort sind alle öffentlichen Bäume enthalten“, erklärt Buratti.<BR /><BR />Mit einem Baumbestand von 13.226 Exemplaren und einer Bevölkerung in Bozen von etwa 107.000 Einwohnern ergibt sich ein Verhältnis von 0,12 Bäumen pro Einwohner. Dies bedeutet, dass es 12 Bäume pro 100 Einwohner gibt.<h3> Zwei Exemplare stehen gesetzlich unter Schutz</h3>16 Prozent des Baumbestandes hat gemäß der Grundflächenordnung die Schutzgröße erreicht. 40 Prozent der Bäume mit einem Stammumfang zwischen 20 und 50 Zentimetern befinden sich in der Reifephase, junge Exemplare nehmen den größten Teil ein (44 Prozent).<BR /><BR />Zwei monumentale Exemplare stehen unter Schutz: Zum einen ist dies eine Kegel-Robinie in der Nähe der Talferbrücke mit einem Stammumfang von 108 Zentimetern. Der zweite geschützte Baum, eine Ahornblättrige Platane, befindet sich am Bahnhofsplatz und hat „eine beeindruckende Krone mit einem Durchmesser von 20-25 Metern“, heißt es im Register.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1191372_image" /></div> <BR />„In diesem Jahr wurden bereits etwa 300 neue Bäume gepflanzt“, verrät Buratti. Unter anderem auf den Talferwiesen, in der Meraner Straße und im Stadtviertel Kaiserau. „Weitere sollen noch folgen, wie etwa entlang der Wassermauer, die aktuell saniert wird“, so die Direktorin der Stadtgärtnerei.<BR /><BR /><h3> „Die Bäume sind keine Gefahr für uns Menschen“</h3>Das Verhältnis zwischen Schlägerungen und Neupflanzungen der vergangenen fünf Jahre zeigt, dass die Anzahl der Bäume steigt. Aus verschiedenen Gründen mussten 1.349 Bäume gefällt werden, andererseits wurden rund 1.761 neue Exemplare eingesetzt – die meisten davon im Corona-Jahr 2020, und zwar 399. „Die Pflanzung besteht zu 50 Prozent aus der Ersatzpflanzung bestehender Bäume und zu 50 Prozent aus der Neupflanzung an neuen Standorten“, heißt es im Baumregister der Gemeinde.<BR /><BR />Der Klimawandel bringt auch neue Umwelteinflüsse mit sich: Es regnet häufiger und deutlich stärker, meist begleitet durch heftige Stürme. Dadurch steigt die Gefahr, dass ein Baum aus dem Boden gerissen wird oder dass ein Ast herunterkracht, wie es vor Kurzem in der Avogadrostraße geschehen ist. „Ich finde nicht, dass Bäume eine Gefahr für uns Menschen darstellen“, bringt Buratti ihre Meinung auf den Punkt. „Ich bin überzeugt, dass wir genügend Bäume benötigen, um eine gewisse Lebensqualität zu gewährleisten.“<BR /><BR /><h3> Geschätzter Wert der Bäume in Millionenhöhe</h3>Man mag es als selbstverständlich ansehen, dass die Bäume in der Landeshauptstadt einen gepflegten Eindruck machen – die Pflege ist aber auch kostenintensiv. Jährlich werden zwischen der Kronenpflege, der Totholzentfernung und der Stabilisierung von Baumreihen etwa 250.000 Euro ausgegeben.<BR /><BR />Interessant ist auch, dass die Bäume der Stadt über einen Wert verfügen. Wie im Register angeführt wird, beträgt der Basiswert eines Baumes rund 175 Euro. Diese Zahl wird anschließend je nach Standort und Gesundheitszustand des Exemplares mit einem spezifischen Faktor multipliziert.<BR /><BR />„Auf Grundlage dieser Faktoren ergibt sich ein geschätzter Gesamtwert des erfassten Baumbestandes in Bozen von knapp 38 Millionen Euro“, heißt es dazu im Register.