Immer wieder haben sich in der Vergangenheit in der Nähe des Hofes Steine gelöst, weshalb das felsige Gelände der "Longar" in letzter Zeit unter ständiger Beobachtung stand.Verdächtiges Knistern am Fuße des Berges Aus Sicherheitsgründen ließ Vize-Bürgermeister Alois Forcher, der in regelmäßigem Kontakt mit Geologe Konrad Messner stand, am Dienstag zur Mittagszeit die Zufahrt zum Greiter-Hof und zu sämtlichen Wanderwegen sperren. Die Feuerwehr suchte außerdem die Spazier- und Wanderwege nach Touristen ab, um sie so schnell wie möglich auf sicheres Gelände zu bringen.Geologe Messner hatte nämlich bereits am Montagabend ein verdächiges Knistern am Fuße des Berges ausgemacht und umgehend mit Vize-Bürgermeister Forcher einen Notfallplan erarbeitet, der am Dienstag umgesetzt wurde.Messners Befürchtungen und Berechnungen wurden wahr: Um 16.10 Uhr lösten sich nämlich auf der linken Seite des Greiter-Hofes riesige Felsmassen und donnerten zu Tal.Genau zu diesem Zeitpunkt führten die Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Partschins unter der Leitung von Kommandant Karl Kuen, Vize-Bürgermeister Alois Forcher und Geologe Konrad Messner einen Lokalaugenschein durch.Kurze Zeit später weiterer Felssturz - Ortsteil Vertigen evakuiert „Die Staubwolken und der Donnerschlag der Steine waren weit herum zu hören und zu sehen“, so Pressesprecher Hans Steck von der Freiwilligen Feuerwehr Partschins gegenüber Südtirol Online. Augenzeugen berichteten von einem „abrasierten Waldstück“, da die riesigen Felsmassen Bäume und Feldstücke sowie den massiven Schutzzaun mit sich rissen.Unmittelbar nach dem ersten Felssturz wurden die Bewohner der Ortschaft Vertigen evakuiert, da Geologe Messner vor weiterem Steinschlag warnte. Und: Nur kurze Zeit später gab es einen zweiten gewaltigen Felssturz. Erneut donnerten riesengroße Felsbrocken zu Tal.200 Personen evakuiert - einige konnten wieder in Häuser zurückkehren. Da der Berg weiterhin bebte, wurde die Evakuierungszone ausgedehnt. Gegen 18 Uhr begann man damit, die Einwohner des Ortsteiles Karnatsch in Sicherheit zu bringen.Insgesamt wurden bis 19 Uhr über 200 Personen in Sicherheit gebracht und im Geroldsaal in Rabland untergebracht. Der Zivilschutz kümmerte sich um die Verpflegung. Ein Teil der Evakuierten konnte gegen 20 Uhr wieder in die Häuser zurückkehren."Wir haben zunächst eine großräumige Evakuierung eingeleitet, um keine unnötigen Risiken einzugehen. Einige Personen sind bereits wieder in ihre Häuser zurückgekehrt. Zu Teilen der Ortschaft Vertigen bleibt aber der Zutritt verboten", gab Volkmar Mair vom Landesamt für Geologie auf einer Pressekonferenz um 19.30 Uhr bekannt.80.000 Kubikmeter Fels donnern zu Tal - Noch keine Entwarnung Mitglieder des Zivilschutzes flogen vor 18 Uhr einen Erkundungsflug. Neben den Carabinieri, dem Straßendienst und mehreren Gemeindeangestellten sind die Feuerwehren Partschins, Rabland und Töll, der Hilfszug des Weißen Kreuzes Naturns sowie die Berufsfeuerwehr Bozen derzeit vor Ort, um das Ausmaß und die Folgen des Felssturzes abzuschätzen und weitere Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten.Denn: Eine Entspannung der gefährlichen Situation ist noch nicht in Sicht. Bisher stürzten rund 80.000 Kubikmeter Fels zu Tal. Geologe Messner warnte unmittelbar nach den beiden Steinschlägen vor weiteren Felsstürzen am Abend und in der Nacht (Artikel: Lage der Situation um 19.30 Uhr).Dass bei dem Felssturz niemand verletzt wurde, ist wohl auf die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, den Ordnungs-, Sicherheits- und Rettungskräften mit Geologen Konrad Messner zurückzuführen. Sofort wurde der Notfallplan umgesetzt und alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen.Immense Staubwolke Noch eine Stunde nach den beiden Felsstürzen war der Staub deutlich sichtbar. So meldeten STOL-Leser über Facebook, dass die Staubwolke vom Freibad Partschins aus deutlich zu sehen war.joi___________________________________ Die Videos haben die STOL-Leser Philipp Fritz (Video 1) und Simon Theiner (Video 2) der Redaktion freundlicherweise zur Verfügung gestellt.