Der gewaltige Felssturz hielt gestern ganz Partschins in Atem. Bereits gegen Mittag hatten sich erste Gesteinsbrocken gelöst, Straßen und Wanderwege wurden sofort geräumt und gesperrt.Gegen 16 Uhr dann der große Felssturz: Vom Bergkopf rutschte ein glockenförmiges Stück ab, das eine Länge von 70 Metern und eine Breite von bis zu 50 Metern hatte (STOL hat berichtet).Zuletzt waren sämtliche Häuser in einem Umkreis von 270 Meter um den Bergfuß, den die Longar erreicht, evakuiert.Mehrere Felsstürze in der Nacht90 Prozent des lockeren Materials seien abgerutscht, meinte Landesgeologe Volkmar Mair am Dienstagabend.Die ganze Nacht hindurch wurde das Gebiet von der Freiwilligen Feuerwehr Partschins und den Carabinieri beobachtet. „Vor Ort und im Dorf haben wir Posten aufgestellt“, hieß es am Mittwochmorgen vonseiten der Feuerwehr Partschins gegenüber Südtirol Online.Es habe in den Nachtstunden immer wieder Felsstürze gegeben. Die Gesteinsbrocken seien allerdings um ein vielfaches kleiner als am Dienstagabend gewesen: Sie waren rund einen Kubikmeter groß.„Das ganze Tal ist schön aufgefüllt“, so die Feuerwehr. Bis ins Dorf seien die Gesteinsbrocken jedoch nicht gelangt.Laufend BewegungDer Berg steht auch jetzt noch nicht still. „Er war die ganze Nacht in Bewegung. Auch jetzt gibt er keine Ruhe.“In den Morgenstunden wurden die Posten der Feuerwehr auf zehn bis fünfzehn Mann aufgestockt. „Wir sind noch einmal alle Wanderwege abgefahren und haben alle Absicherungen kontrolliert“, hieß es von der Feuerwehr.Auch die evakuierten Häuser seien überprüft worden. „Sie sind noch alle leer.“Evakuierung wird aufrechterhaltenBereits am Dienstag wurde gegen 18 Uhr mit der Evakuierung der Einwohner begonnen. Insgesamt wurden bis 19 Uhr über 200 Personen in Sicherheit gebracht. Ihnen wurde der Geroldsaal in Rabland als Unterkunft zur Verfügung gestellt.Ein Großteil konnte noch am Dienstag nach Hause zurückkehren. Am Ende wurden 30 Personen aus zehn Gebäuden evakuiert.„Im Saal hat niemand übernachtet. Die Evakuierten sind bei Verwandten und Bekannten untergekommen“, berichtete die Feuerwehr Partschins.Vertigen wieder zugänglichAm Dienstag wurde zu Teilen der Ortschaft Vertigen der Zutritt verboten. Mittlerweile seien keine Ortschaften mehr abgesperrt, bestätigte die Feuerwehr am Mittwochvormittag.„Die Straße nach Vertigen wird überwacht. Im Bedarfsfall wird sie aber umgehend gesperrt.“Rundflug soll Klarheit schaffenNach einem Rundflug über das betroffene Gebiet, an dem sich Landesgeologe Volkmar Mair und Geologe Konrad Messner beteiligen, soll am Mittwochvormittag über die weiteren Schritte entschieden werden.„Es wird sich zeigen, ob die Evakuierten wieder in ihre Häuser zurückkehren können“, so die Feuerwehr. Auch werde über eine eventuelle Sprengung entschieden.Die Einsatzkräfte sind weiterhin in Alarmbereitschaft. Denn: „Der Berg ist auch jetzt noch stark in Bewegung“, so die Feuerwehr.ba