„Für das kommende Kindergartenjahr 2025/2026 wurden in Bozen insgesamt 2467 Kinder eingeschrieben. Das sind insgesamt 46 Kinder weniger als im laufenden Schuljahr mit 2513 betreuten Kleinkindern“, fasst Bildungsstadträtin Johanna Ramoser die neuesten Zahlen zusammen. 1496 Kinder wurden im italienischen Kindergarten eingeschrieben – 49 Kinder weniger im Vergleich zum Vorjahr –, und 971 im deutschen, das sind 3 mehr als im laufenden Schuljahr – bei insgesamt sinkenden Einschreibungen. <BR /><BR /><BR />„Auch geben in Bozen laut der Sprachgruppenerhebung vom vergangenen Jahr nur 24,7 Prozent der Menschen Deutsch als Muttersprache an, während 74,7 Prozent sich der italienischen Volksgruppe zugehörig erklärten.“ Das grundlegende Problem im deutschen Kindergarten bleibe also nach wie vor bestehen und verschärfe sich in einigen Teilen der Stadt sogar, unterstreicht Ramoser. Die Tendenz, Kinder italienischer Muttersprache und auch Kinder ausländischer Mitbürger in die deutschsprachigen Kindergärten einzuschreiben, sei im Vergleich zum Vorjahr sogar noch leicht gestiegen, wobei das Problem in einigen Stadtvierteln besonders deutlich werde.<BR /><BR /><BR /> „Im Zentrum von Bozen gibt es heuer 168 Kinder in italienischen Einrichtungen und 262 in deutschsprachigen. Für das kommende Schuljahr wurden 156 Kinder in italienische Kindergärten eingeschrieben, in den deutschen sind es 280. Die italienischen Bildungseinrichtungen werden also 12 Kinder weniger aufnehmen, die deutschen 18 mehr und das, obwohl die italienische Sprachgruppe die große Mehrheit in der Stadt ausmacht und trotz der sinkenden Geburtenrate“, unterstreicht die Stadträtin. <BR /><BR /><BR />In Oberau müsse im kommenden Kindergartenjahr eine deutschsprachige Sektion mehr eingerichtet werden, da die Zahl der Einschreibungen dort von heuer 110 auf 127 im kommenden Schuljahr steigen werde. Zeitgleich seien die Anmeldungen im italienischen Kindergarten von den derzeit betreuten 241 Kindern auf 223 Kleinkinder für das Schuljahr 2025/2026 gesunken. „Im deutschen Kindergarten wird es also 17 Kinder mehr geben, die vom italienischen Kindergarten wechseln“, so Ramoser.<BR /><BR /><BR />Das bringe ein weiteres Problem mit sich. „Da ältere Kinder laut den geltenden Kriterien bei der Einschreibung Vorrang haben, nehmen sie den jüngeren Plätze weg. Das bedeutet nicht, dass ein Kind keinen Platz erhält, wohl aber, dass es nicht in den Wunschkindergarten gehen kann, der in der Nähe seines Wohnortes ist, sondern in einen, der weiter weg ist“, erklärt die Stadträtin, „das ist im Kindergarten ,Martin Knoller' in Gries bereits ein Problem.“<BR /><BR /><BR />Beim Thema Kindergarten sieht Ramoser in Bozen mehr denn je „großen Handlungsbedarf, denn Kinder deutscher Muttersprache müssen in deutschen Kindergärten Vorrang haben.“ Sie erwarte sich deshalb von der Landespolitik „dringend konkrete Lösungsvorschläge“, unterstreicht die Stadträtin.