„Voraussichtlich können wir Ende August in unsere Wohnungen zurück“, sagt Bewohner und Sprecher des Kondominiums, Michele Minucciani.<BR /><BR />Drei Familien mit insgesamt zwölf Personen sind zwischenzeitlich auf Vermittlung von Sozialstadtrat Stefan Frötscher im Liebeswerk untergekommen. <BR /><BR />„Stadtrat Frötscher hat diese Hilfe koordiniert. Wir sind sehr dankbar dafür, wenn man weiß, wie schwer es in Meran ist eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Wir möchten uns prinzipiell bei der Gemeinde Meran für die schnelle und herzliche Unterstützung bedanken. Am Abend des Brandes haben sie uns mit einer Pizza ausgeholfen. Dann durften wir rund eine Woche lang gratis im City Hotel bzw. einem anderen Hotel von Stadträtin Barbara Hölzl wohnen. Dafür sind wir zutiefst dankbar. All diese Hilfe hat uns sehr beeindruckt“, sagt er. <BR /><BR />Die Kondominiumsbewohner danken auch den Feuerwehren und den Sicherheitskräften. Eine Bleibe zu haben sei grundlegend, um in einem Moment des Verlorenseins wieder Kraft schöpfen zu können, meint Minucciani.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1192857_image" /></div> <BR />Von den Folgen des Brandes betroffen sind insgesamt sechs Wohnungen im vierten und letzten Stock des Kondominiums „Kapuzinergarten“. Eine Bewohnerin, Bruna Cova, war an der Rauchgasvergiftung in Folge des Brandes verstorben, zwei Familien sind bei Angehörigen untergekommen. „Frau Cova war unsere direkte Nachbarin. Dass sie so sterben musste, schmerzt sehr“, sagt Nachbar Minucciani.<BR /><BR /> Die restlichen fünf Familien könnten so lange nicht in ihre Wohnungen zurück, bis diese von einer speziellen Firma grundgereinigt und saniert seien. „Die Wohnungen müssen mit speziellen Stoffen gereinigt und die Wände mit einer besonderen Farbe behandelt werden, die den Rauchgeruch einkapselt. Der schwarze, dichte und giftige Qualm ist in jede Ritze eingedrungen“, erzählt Minucciani. <BR /><BR />Sein kleiner Sohn (7) musste noch in der Nacht nach dem Brand für eine Sauerstofftherapie nach Bozen ins Krankenhaus gebracht werden, weil er zu viel Rauchgase eingeatmet hatte. „Meine Söhne sind immer noch beunruhigt, wenn sie irgendwo Rauch riechen“, sagt er.<BR /><BR />Bis auf die Einrichtung musste der gesamte Hausrat aus den Wohnungen geschafft werden. „Es war wie ein Umzug. Jetzt müssen wir erst noch schauen, wie viel wir davon behalten können“, sagt Minucciani.<BR /><BR />Dazu komme, dass einige der sechs Wohnungen noch immer ohne Strom seien. Denn der Elektroschrank, von dem das Schadenfeuer ausgegangen sein soll, ist immer noch von der Gerichtsbarkeit beschlagnahmt. Es wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. „Nur weil meine Familie an jenem Brandabend ohne Strom geblieben war, wurden wir im Haus erst auf den Brand aufmerksam“, erzählt Minucciani.<BR /><BR /> Zudem gilt es noch, die Eingangstüren auszutauschen. Diese werden aller Voraussicht nach erst nach dem Hochunserfrauentag – 15. August – montiert werden können.<BR /><BR /> Wer kommt für den Schaden auf? „Zurzeit zahlt die Versicherung des Kondominiums. Sobald die Schuldfrage geklärt ist, wird sicher Regress gefordert werden. Für den Hausrat selbst muss jeder selbst aufkommen, es sei denn, man hat eine Hausratsversicherung.“