Wie berichtet, war Celine Frei Matzohl am 12. August 2023 in Omer Cims Wohnung in Schlanders getötet worden. Ihre Hinterbliebenen haben sich mit Rechtsanwalt Andreas Tscholl ins Verfahren eingelassen, Dr. Rondinelli war als Parteiengutachter berufen. Laut ihm habe Celine Frei Matzohl um 18.54 Uhr im Badezimmer ein Telefonat mit ihrer Mutter beendet. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, erwartete sie auf dem Diwan ihr Paar Ohrringe, das sie schon länger von Omer Cim zurück verlangt hatte. <BR /><BR />Um die Ohrringe zu nehmen, musste Celine Frei Matzohl dem 28-Jährigen den Rücken zukehren und sich über den Diwan beugen. Da habe Cim ihr mit dem Griff seines Jagdmessers einen Hieb in den Nacken versetzt, hinter ihr stehend mit der linken Hand ihren Kopf festgehalten und ihr mit dem Messer in der rechten Hand den ersten Stich in den Hals versetzt, so Dr. Rondinelli. Davon zeugten Blutspritzer an der Wand hinter dem Diwan und die unterschiedliche Form dieser Wunde zu den restlichen. <h3> Zeit für Streit nicht ausgereicht</h3> Dann erst habe Cim den Körper der benommenen und verletzten 20-Jährigen auf den Boden hinab gesenkt und weitere 8 Mal über ihr stehend auf sie eingestochen. Für einen Streit zwischen den beiden habe die Zeit nicht ausgereicht, denn schon um 18.58 Uhr habe Omer Cim das Haus verlassen. Auch war Dr. Rondinelli sicher, dass Cim die 20-Jährige bereits mit dem Messer in der Hand erwartet habe, als sie das Badezimmer verließ – eine Tat mit Vorbedacht und kein Raptus, wie hingegen Cims Verteidigerinnen Claudia Benedetti und Alessandra D’Ignazio belegen wollen.<BR /><BR />Wie eine Psychiaterin des Bozner Gefängnisses als Zeugin der Verteidigung gestern berichtete, klage Omer Cim über Schlafstörungen und veränderte Wahrnehmung bzw. Halluzinationen. Doch der Neurologe habe keine physische Ursache gefunden. Cim habe beteuert, sich nur noch erinnern zu können, dass Celine Frei Matzohl in seine Wohnung gekommen sei, was danach geschah, wisse er nicht mehr. Er habe im Gefängnis, als er einmal wütend gewesen sei, Ähnliches gefühlt – eine Hitze, die plötzlich in ihm aufgestiegen sei, und was er dann getan habe, wisse er nicht mehr. Die Verteidigung will ein psychiatrisches Gutachten erwirken. Der Prozess geht am 14. März mit Zeugen weiter.