Im vergangenen Jahr wurden mit 429.000 Ankünften und mehr als 945.000 Übernachtungen neue Höchststände registriert. Ein Blick zurück zeigt: Im Jahr 2015 lagen die Ankünfte noch bei rund 292.000 und die Übernachtungen bei knapp 587.000. Innerhalb eines Jahrzehnts ist die Zahl der Ankünfte somit um fast 47 Prozent gestiegen, die Übernachtungen haben sogar um rund 61 Prozent zugelegt.<BR /><BR />Der Wachstumskurs setzte sich kontinuierlich fort: Im Jahr 2019 – dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie – verzeichnete Bozen 343.777 Ankünfte und 720.463 Übernachtungen, womit ein neuer Höchststand erreicht wurde. Mit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 kam es zu einem markanten Einbruch: Die Ankünfte sanken auf 145.395, die Übernachtungen auf 355.513. Im Jahr 2020 betrug der Rückgang für Ankünfte 57,71 Prozent und für Übernachtungen 50,66 Prozent.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1196874_image" /></div> <BR />Aber schon im Jahr 2022 konnte das Vorkrisenniveau nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten werden: Die Zahl der Ankünfte stieg auf 350.950, jene der Übernachtungen auf 800.011 – beide Werte lagen damit deutlich über den Zahlen von 2019.<BR /><BR />Ende des vergangenen Jahres gab es insgesamt 5.359 Tourismusbetten in Bozen: 2.938 in gastgewerblichen Betrieben, also Hotels und Pensionen, 2.422 in nicht gastgewerblichen Angeboten, etwa Privatwohnungen, Campingplätze (180), Urlaub auf dem Bauernhof (263) und Jugendherbergen.<BR /><BR /><h3> Meiste Betten in der hohen Klasse</h3>Der Großteil der Betten in Hotels und Pensionen verteilte sich Ende 2024 auf 4- bzw. 5-Sterne-Betriebe (1.237) und auf 3-Sterne-Betriebe (1.214), was auf Qualitätstourismus hinweist. 420 Betten entfielen auf Angebote mit nur einem oder zwei Sternen.<BR /><BR />Die höchste Bettenzahl gibt es in der Kategorie „Nicht gastgewerbliche Betriebe“ mit 1.380 Betten in Privatquartieren. Diese Zahl wurde von der Stadtregierung unter Bürgermeister Renzo Caramaschi im Jahr 2023 gedeckelt, um den Mietmarkt zu entlasten und dem steigenden Druck durch Ferienvermietungen zu begegnen.<BR /><BR /><h3> „Ein Projekt für Tourismus von morgen entwickeln“</h3>„Die Bozner Hotels wurden durch die Nutzung vieler Wohnungen für touristische Zwecke benachteiligt“, sagt Bürgermeister Claudio Corrarati. Das habe auf dem Wohnungsmarkt für große Probleme gesorgt. Die Stadt Bozen habe diese Entwicklung gestoppt, indem keine neuen Betten für Privatvermieter vergeben wurden. „Dass jetzt in diesem Kontext ein neues Hotel eröffnet hat (Falkensteiner Hotel Bozen, Anm.d.Red.), ist eine gute Sache“, meint Corrarati.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1196877_image" /></div> <BR />„Wir müssen ein Projekt für den Tourismus von morgen entwickeln“, betont der Bürgermeister. Es gelte zu verstehen, „welche Vision wir vom Tourismus von morgen haben und haben möchten. Dazu werde ich mich mit den Berufsgruppen treffen, denn gemeinsam mit ihnen möchte ich herausfinden, wie diese Vision aussieht“.<BR /><BR /><h3> „Mehr Hotels in den Randgebieten der Stadt“</h3>Corrarati wirft auch die Idee in den Raum, mehr Hotels in den Randgebieten der Stadt zu errichten. Dadurch könne man ein Stadtviertel beleben. „Wenn man in der Nähe wohnt, wenn es ein gutes Restaurant gibt, wenn es etwas Schönes gibt, bleibt man in der Gegend und erlebt das Viertel“, erklärt Corrarati.<BR /><BR />„Das Zentrum sollte nicht der einzige Ort sein, an dem sich alles konzentriert, sondern vielleicht auch eine Stadt, die über Gebiete verfügt, in denen diese Art der Beherbergung stattfinden kann, weshalb ich ein Hotel für eine gute Idee halte, wenn es eröffnet wird.“