<b>Herr Schmiechen, Sie und Ihre Firma Bunker Schutzräume Systeme sind auf den Bau von Bunkeranlagen für Privatleute spezialisiert. Die angebotenen Bunker versprechen militärischen Standards zu genügen. Wie schauen diese Bunker bzw. Schutzräume aus und wo liegt der Unterschied?</b><BR />Schmiechen: Unsere Bunker bzw. Schutzräume bieten einen Zufluchtsort, welcher den Herausforderungen zum Schutz einer Familie unter extremsten Bedingungen standhält und in einer sauberen, sicheren Umgebung vor Katastrophen und Gefahren schützt. Die Bunker bieten nicht nur bei herkömmliche Bombenangriffen Schutz, sondern sichern je nach Art auch gegen biologische, chemische und nukleare Kampfstoffe ab. Wir bieten verschiedenste Varianten in unterschiedlichen Größen und Ausführungen an. Die angebotenen Bunker/Schutzräume sind in 8 Standardausführungen erhältlich und auch Maßanfertigungen sind möglich. Die Standardmodelle sind zwischen 9,6 Quadratmeter und 90 Quadratmeter groß und ab 49.000 bis 360.000 Euro zu haben. Alle Modelle verfügen standardmäßig über eine Haupteinstiegsluke mit einer robusten Türverriegelung, ein Stockbett, eine Trockentoilette, Notbeleuchtung, eine Luftaustauschanlage, die den Innenraum mit Frischluft versorgt, explosionsgeschützte Ventile. Je nach Preisklasse bestehen die Modelle aus unterschiedlich starken Stahlkörpern. Alle unsere Konstruktionen sind sowohl innen als auch außen für alle Wetterverhältnisse grundiert und abgedichtet um auch folgende Generationen zu schützen. <BR /><BR />Diese Standardausführungen können natürlich erweitert und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten werden. So kann eine zusätzliche Notausgangsluke, eine Gasfilteranlage eingebaut oder die Bunkertür gegen EMP-Angriffe abgeschirmt werden. Das kann sich bei einem Nuklearkrieg als Vorteil erweisen. Schlussendlich entscheidet der Kunde und sein Budget, welche Extras er haben möchte. <BR /><BR />Der Unterschied zwischen Bunker und Schutzraum ist eigentlich nur eine minimale Definitionsfrage. Ein Bunker ist ebenfalls ein Schutzraum, in der Regel versteht man unter Bunker eine Stahlbetonkonstruktion, wohingegen der Schutzraum auch eine Sicherheitszelle aus Stahl oder Panzerstahl sein kann.<BR /><BR /><b>Was war das verrückteste, das ein Kunde je haben wollte?</b><BR />Schmiechen: Ausgefallene Wünsche gibt es häufig, die wir gerne alle erfüllen….außer es ist einfach nicht machbar. Es gab tatsächlich einen Kunden, der fragte, ob es möglich sei, eine Kuh mit in den Bunker zu nehmen, weil er gerne frische Milch zum Frühstück trinkt. Und der Mann meinte das wirklich ernst. Was soll die Kuh fressen? Wohin mit den Gasen und Ausscheidungen? Was, wenn die Kuh krank wird? usw. Wir mussten ihm das ausreden. Wir merken häufig, dass sich die Menschen generell mit Detailfragen wenig auseinandersetzen.<BR /><BR /><b>Zum Beispiel?</b><BR />Schmiechen: Dass sich viele einfach keine Gedanken machen, wie es ist, in einer Bedrohungslage oder bei einer Katastrophe – egal welcher Art – dann wirklich auf diesen Bunker angewiesen zu sein und darin zu sitzen– womöglich über einen längeren Zeitraum. Das ist kein Spaß. Da sitzt man in einem Raum, der verschlossen ist, aus dem ich zwar rauskomme, aber nicht hinaus darf, und gar nicht weiß, wie lange ich da drin bin. Man muss sich vorstellen: Da ist absolute Stille. Man kann diese Räume ja so dämmen, dass es stiller als still ist. Ich habe diese Erfahrung bei der Bundeswehr gemacht, bei der ich 8 Jahre tätig war. Ich musste bei der Ausbildung für 12 Stunden in einem solchen Schutzraum ausharren, simuliert wurde hierbei auch ein Stromausfall, sodass wir für Licht und Luft kurbeln mussten. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=UfSkc46ORsc" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(hier ein Video, wo gezeigt wird, wie das funktioniert)</a> Ich kann Ihnen sagen: Das sind extremste Bedingungen und nicht schön. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-53754320_gallery" /><BR /><BR /><b><BR />Was braucht man, um sich einen Ihrer Bunker oder Schutzräume einbauen zu lassen? Wie funktioniert das?</b><BR />Schmiechen: Die meisten lassen sich die Schutzräume in einen unterirdischen Raum wie etwa den Keller einbauen. Das geht natürlich nicht nur bei einem Neubau, sondern auch bei einem Bestandsgebäude. Es gibt viele, die in ihren Neubau diese Schutzräume in die Finanzierung gleich mit reinpacken. In jedem Fall sind viele Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Mauerwerk, Statik usw. zu beachten. Sich einen Schutzraum/Bunker einzurichten, ist nicht, wie bei Amazon zu bestellen. Man baut sich nicht mal eben so schnell einen Bunker. Wenn ein Kunde bestellt, ist das ein längerer Prozess und erfordert genaueste Planung. Mit im Boot sind zahlreiche Kooperationspartner wie Architekten und Bauunternehmen. Zuerst schauen wir uns vor Ort alles an, machen Fotos, messen aus, beraten den Kunden und setzen uns mit der Thematik genau auseinander. Man muss wissen, für wie viele Leute der Raum sein soll, für wie lange man da maximal „ausharren“ will, welche Extras Sinn machen usw. Es ist eine individuelle Sache, die auch Zeit braucht. Bei der derzeitigen Bestellungslage muss man mit mindestens 3 Monaten Lieferzeit rechnen. <BR /><BR /><b>Kann man sich Ihre Bunker auch einfach in den Garten stellen?</b><BR />Schmiechen: Wenn es gewünscht wird, geht das auch. Das sind unsere sogenannten Panzerstahlschutzzellen. Das ist der Korpus, den wir liefern. Mit Hilfe unserer Kooperationspartner kann dieser Korpus dann „schön“ gestaltet werden, sodass die Schutzzelle dann aussieht wie ein idyllisches Gartenhäuschen. Preislich starten wir hier bei 200.000 Euro. <BR /><BR /><b>Schützen all Ihre Bunker/Schutzräume/Panzerstahlschutzzellen auch im Falle eines Atomangriffs, sprich gegen nukleare Strahlung?</b><BR />Schmiechen: Nein, hier muss man unterscheiden. Alles, was wir aus Stahl oder Panzerstahl fertigen, schützt nicht grundsätzlich auch gegen atomare Gefahr. Wenn ich eine Atomexplosion habe, habe ich ja eine Druckwelle und eine thermische Welle. Das kann ich am besten aushalten, wenn der Schutzraum in der Erde liegt, also unterirdisch, wie eben in einem Keller. Alles, was oberirdisch liegt, kann dem nicht standhalten und wird stark getroffen. Hier braucht es den unterirdischen Stahlbetonbau, also ein Mauerwerk, das mit Panzerstahl verstärkt ist, und nicht eine Panzerstahlsicherheitszelle, die über der Erde liegt.<BR /><BR /> <a href="https://www.youtube.com/watch?v=t7xeVYYuvwk" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier ein Video, wie ein Bunker atomsicher gebaut wird.</a><BR /><BR /><b>Liefern Sie Ihre Produkte auch ins Ausland?</b><BR />Schmiechen: Sicherlich machen wir das auch. Schwerpunkt ist bisher der deutschsprachige Raum, wo ja auch Südtirol dazu gehört. Mittlerweile kommen aber auch Anfragen aus ganz Europa, vor allem Ost- und Südeuropa. Auch aus England kam kürzlich eine Bestellung rein. Das Interesse ist enorm gestiegen und das merke ich auch an den Presseanfragen. Kürzlich hatte ich ein Interview mit einer spanischen Zeitung, mit einem polnischen Magazin, das österreichische Fernsehen war da und nun Sie. <BR /><BR /><b>Sie sind aber mit Ihrem Angebot auch ziemlich allein auf weiter Flur!</b><BR />Schmiechen: Ja, das stimmt. Es gibt zwar einige Unternehmen, aber die Expertise, die wir an den Markt bringen, ist schon einzigartig. Wir haben dieses Unternehmen 2014 gegründet, waren zuvor schon ein erfolgreiches Bauunternehmen, das sich im Laufe der Jahre auf den Bau von Bunkern und Schutzräumen spezialisiert hat. Unser technischer Leiter und Mitinhaber Mario Piejde und das gesamte Team an Ingenieuren hat eine langjährige Erfahrung auch im Bau. Hinzu kommt, dass wir aufgrund dieser langjährigen Tätigkeit auch die entsprechenden Kontakte und Verknüpfungen mit Unternehmen haben, die andere nicht haben. Zum Beispiel Firmen, die Panzerstahl liefern, Lüftungsanlagen, Filteranlagen usw. Da können wir auf eine Reihe starker Partner setzen, bei denen wir auf der Bestellliste ganz oben stehen und bevorzugt behandelt werden. Natürlich haben unsere guten Produkte auch einen „guten“ Preis, sind aber trotzdem erschwinglich. <BR /><BR /><b>Wenn der Bunker eingebaut ist, wie muss ich ihn bestücken?</b><BR />Schmiechen: Ich muss mir vorher überlegen, wie lange ich im Falle eines Falles im Schutzraum ausharren will. Dementsprechend sollte ich die entsprechenden Vorräte in Form von z.B. Trockennahrung, Lebensmittel in Dosen oder Eingekochtes wie zu Großmutters Zeiten einlagern. Dazu natürlich Getränke- / Wasservorräte, sofern ich nicht ein Brunnen oder einen Frischwassertank installiert habe. Was man darüber hinaus bevorratet, obliegt jedem selbst.<BR /><BR /><b>Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist die Unsicherheit in der Bevölkerung groß, das Bedürfnis nach mehr Sicherheit hoch. Können Sie das bestätigen? Ist die Nachfrage gestiegen?</b><BR />Schmiechen: Richtig, die ist immens gestiegen. Vor dem Krieg hatten wir zwischen 100 und 300 Zugriffe auf unsere Seite pro Tag. Vor allem in den ersten Tagen nach Beginn des Krieges schnellten diese Zahlen auf über 10.000 hoch. Und auch die Anrufe haben sich vervielfacht. Wir haben dann eine Hotline auf 6 Telefonen eingerichtet, wo wir pro Stunde ungefähr je 10 Anrufe abwickelten. <BR /><BR /><b>Und haben diese Leute dann auch alle bestellt?</b><BR />Schmiechen: Ja, viele, die schon lange mit dem Gedanken gespielt haben, sich einen Bunker oder Schutzraum einzurichten, haben sich nun endgültig dazu entschieden. Andere, die bei uns angerufen haben, haben einfach ihre Ängste und Sorgen zum Ausdruck gebracht. Diese mussten wir vielfach beruhigen. Auch das gab’s. Das war für uns dann natürlich auch eine ganz neue Situation: Sich mit Menschen auseinandersetzen, die plötzlich einfach Angst hatten. Es waren teils sehr schwierige und manchmal auch belastende Gespräche. Allerdings waren auch einige lustige Episoden dabei. Letzte Woche zum Beispiel rief uns eine Nonne an, die mit ihrem im Kloster vorhandenen Schutzraum überfordert war. Der Mönch, der sich immer darum kümmerte, war gestorben und keiner hatte eine Ahnung davon, wie der Schutzraum zu nutzen sei. Natürlich haben wir jemanden hingeschickt, der diesen Raum nun überprüft und den Nonnen alles Wichtige zeigt und erklärt.<BR /><BR /><b>Haben mehr Frauen oder mehr Männer angerufen?</b><BR />Schmiechen: Das ist eine interessante Frage, die ich auch gleich beantworten kann, weil es uns tatsächlich aufgefallen ist. Es haben deutlich mehr Frauen als Männer angerufen und die Frauen sind auch viel entscheidungsfreudiger. Selbst wenn der Mann im Hintergrund gegrummelt hat: „Das brauchen wir alles doch gar nicht“, hat die Frau sich durchgesetzt. Das Schutzbedürfnis für die Lieben und für die Familie steht da ganz weit oben. Das ist gar nicht despektierlich, sondern unsere Erfahrung – vor allem in den ersten 3 Wochen nach Kriegsbeginn.<BR /><BR /> <a href="https://www.bunker-bssd.de/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier geht's zur Homepage der Firma.</a><BR /> <a href="https://www.youtube.com/channel/UCTxCxXEGuMFGM39K1ztmN7g" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier weitere Videos auf Youtube.</a><BR /><BR /><BR />