„Die letzten bekannten freilebenden Wisente lebten bis zum ersten Weltkrieg im geschützten Jagdrevier der russischen Zaren um Bialowieza (heute teils in Polen und teils in Weißrussland). In den Wirren der russischen Revolution und des Weltkriegsendes wurden die verbliebenen über 700 Wisente innerhalb weniger Jahre ausgerottet. Der letzte Wisent im Kaukasus fiel um 1927 einem Wilderer zum Opfer“, das geht aus der Website der Artenschutzprojekts hervor.<h3> <h3> Das Artenschutzprojekt „Wisent Thal“ </h3> </h3>Im Rahmen des Artenschutzprojektes „Wisent Thal“, das vom gleichnamigen Verein ins Leben gerufen wurde, soll untersucht werden, ob sich der Europäische Bison in der Schweiz wieder ansiedeln lässt.<BR /><BR />„Die Test-Herde aus 10 bis 25 Tieren wird sich zunächst im späteren Schaugehege, danach im rund 1 Quadratkilometer großen, eingezäunten Auswilderungsgehege und schließlich auch in dessen Umgebung aufhalten könne“, heißt es auf der Website des Artenschutzprojekts. In der zweiten Projekthälfte soll ein großes Schaugehege mit 5 bis 10 Wisenten positives Interesse für wildlebende Wisente wecken und die Tiere in der Juralandschaft für alle Leute erlebbar machen.<h3> 5 Wisente in Welschenrohr</h3>Seit über einem Jahr grasen 5 Wisente in einem schweizer Waldstück der Solothurner Gemeinde Welschenrohr. Der Verein „Wisent Thal“ hat zusammen mit dem „Wildnispark Zürich“ die Wisente in eine rund 50 Hektar große und eingezäunte Fläche gebracht. So soll laut der Schweizer Tageszeitung „Neue Zürcher Zeitung“ ermittelt werden, ob sich eine Wiederansiedlung von Wisenten positiv auf den Wald auswirken würde. Sollte dies nach 5 Jahren der Fall sein, dann können sich die Tiere ab 2027 frei in dem Gebiet bewegen. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-63399460_listbox" /><BR /><h3> Der Wisent alias „Landschaftsgärtner“ </h3>Der Fokus des Projekts liege „auf dem möglichen Schaden, den die Tiere anrichten“, erklärt der Projektleiter Otto Holzgang der Schweizer Tageszeitung. Denn, obwohl die Wiederkäuer durch ihre pflanzliche Ernährung einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten, gebe es Bedenken: „Es stellt sich die Frage, ob mit Wisenten Jungbäume im Wald noch wachsen könnten“, sagt der Projektleiter.<BR /><BR />Europäische Bisons ernähren sich nämlich hauptsächlich von Gräsern, kleinen Ästen, Baumrinde und Laub, die sie danke ihrer Speicheldrüsen, die größer sind als ihr Gehirn, aufnehmen können. Durch den großen Nahrungsbedarf, der bis zu 800 Kilogramm schweren und 2 Meter hohen Tiere, sorgen die Rinder für ganze Lichtungen und für mehr Sonneneinstrahlung im Wald. Weshalb sie manchmal auch als „Landschaftsgärtner“ bezeichnet werden.<h3> Vorkommen</h3>Neben der Schweiz kommen wilde Europäischen Bisons laut Angaben des „Wildnispark Zürich“ heute nur mehr in Weißrussland, Polen, Russland, der Ukraine, in Litauen, in der Slowakei, in Rumänien und in Deutschland vor. Bis ins frühe Mittelalter hingegen waren die Tiere noch in ganz Mittel-, West- und Südeuropa verbreitet. Durch den zunehmenden Ackerbau, die Forstwirtschaft, die uneingeschränkte Jagd und Wilderei waren Wisente Mitte des 20. Jahrhunderts fast vollständig verschwunden. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-63397580_quote" /><BR /><h3> Gab es Wisente in Südtirol?</h3> Dominik Trenkwalder vom Amt für Wildtiermanagement der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol vermutet, dass der Wisent zwar sporadisch bei uns vorgekommen sei, jedoch nicht so stark wie in den Laubwäldern Mitteleuropas. „Der große Pflanzenfresser braucht Wälder mit viel Bodenvegetation. Davon gibt es in Nadelwäldern, die bei uns reichlich vorkommen, weniger.“<BR /><BR />Ein Wiederansiedlungsprojekt wie jenes in der Schweiz schließt der Wildökologe hier in Südtirol aus. Er geht davon aus, dass „die große und schwere Rinderart erheblichen Einfluss auf unsere Waldlandschaft hätte.“ Sie würde die Vegetation, aber auch das Wildmanagement beeinflussen und für große Herausforderungen sorgen, sagt der Experte, Im Großen und Ganzen wären die Auswirkungen von Wisenten auf die Landschaft und das Gebiet hier im Land negativ.<BR /><h3> Wisente heute </h3>In den letzten Jahren ist die Anzahl von Wisenten wieder gestiegen. Ende 2023 belief sie sich laut der Tierschutzorganisation “WWF“ auf über 7.200 Exemplare. Das sei internationalen Zucht- und Wiederansiedlungsprojekten, wie dem in der Schweiz, sowie dem strengen Schutzstatus in vielen Ländern Europas zu verdanken. <BR /><BR /> <a href="https://www.wisent-thal.ch/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier erfahren Sie mehr zum Projekt „Wisent Thal“ in der Schweiz.</a><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />