Hilfe von außen – und von oben: Die wochenlange Suche nach dem Ehepaar Peter Neumair und Laura Perselli sorgt auch in Deutschland für Schlagzeilen. In einem Mail an die Redaktion von Stol und s+ bietet sogar der bekannte Hellseher Michael Schneider seine Hilfe an. <BR /><BR /><BR /><i>Interview: Martin Lercher</i><BR /><BR /><BR /><b>Sie geben einen sehr präzisen Hinweis darauf, wo die Leichen von Peter Neumair und Laura Perselli gefunden werden könnten. Wie kommen Sie auf diesen Fall?</b><BR />Michael Schneider: Ich habe am Sonntagabend zufällig auf BILD.de einen Bericht über den Fall gelesen und mich dann auch bei Südtiroler Online-Medien informiert. Irgendwann habe ich eine Karte genommen und bin mit dem Finger an dieser angegebenen Stelle stehen geblieben. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="610334_image" /></div> <BR /><BR /><b>Das kann auch purer Zufall sein...</b><BR />Schneider: Nein, das ist es nicht. Ich bezeichne mich als Seher, aber ich bin vor allem hellhörig. Eine innere Stimme sagt mir, wo das Auge oder der Finger stehen bleibt, und damit liege ich oft richtig, aber auch öfters falsch, da ich eben auch nur ein fehlerbehafteter Mensch und keine Maschine bin. <BR /><BR /><b>Aber eben auch falsch.</b><BR />Schneider: Ja, auch falsch. Aber Misserfolge gehören dazu, damit kann und muss ich leben. Es ist schon passiert, dass die Suchaktionen an dieser Stelle kein Ergebnis hatten und ich dann an meiner Fähigkeit gezweifelt habe. <BR /><BR /><b>Sie haben sich aber trotzdem wieder in anderen Fällen zu Wort gemeldet.</b><BR />Schneider: Meine Angaben, zum Beispiel auch in diesem konkreten Fall in Südtirol, verstehe ich als Hilfe vor allem für die Leute, die da seit Tagen suchen, mit großem Einsatz und auch unter Gefahr für ihr Leben. Mit meiner Fähigkeit des Hellsehens möchte ich bei der Suche helfen, und zwar mache ich das immer ehrenamtlich. Und was ganz wichtig ist: Ich helfe immer nur bei der Suche nach Vermissten! Meine Hinweise betreffen in keinem Fall die Benennung eines Täters. Diesen zu finden, ist ausschließlich die Arbeit der Polizei, in die ich mich nie einmischen werde. Das wäre auch Rufmord an einem Menschen und den werde ich niemals begehen!<BR /><BR /><b>Sind Sie sich bei der von Ihnen angegebenen Stelle sicher?</b><BR />Schneider: Meine Angaben sind ein Hilfsmittel. Es kann durchaus sein, dass der genaue Ort 30, 50 oder 100 Meter daneben liegt. Das ist wie das Röntgenbild einer Lunge: Der Arzt kann mit dem Bild allein nicht die Diagnose stellen, er muss auch andere Informationen einholen. <BR /><BR /><b>Woher haben Sie diese Gabe als Hellseher?</b><BR />Schneider: Es ist eine Gabe Gottes, ich bin ein sehr gläubiger Mensch. Schon mein Großvater – ein Bauer – hatte diese Fähigkeit, er verstand sie als Geschenk Gottes. Ich habe schon als Kind gespürt, dass ich irgendwie anders bin. Im Alter von 13 oder 14 Jahren wollte ich Mönch werden. Aber es kam anders, ich wurde Polizeireporter. Bei der Suche nach einem Mörder, der aus dem Gefängnis ausbrach, konnte ich im Jahr 2000 der Polizei auf einer Karte im Lagezentrum den hilfreichen Hinweis geben. Das war der erste Fall, wo ich gemerkt habe, dass ich diese Fähigkeit in mir trage. In Tirol hatte ich 2013 den Fall Larissa Biber, wo ich gegenüber dem LKA Tirol mit meiner Aussage sie sei tot und liege im Inn sehr frühzeitig sehr recht behielt. In Vorarlberg ging es mir ebenso im Fall Gloria Albrecht, all das kann man auf meiner Homepage einseher.de nachlesen.<BR /><BR /><b>Sie könnten damit auch Geld verdienen, etwa indem sie die Lottozahlen voraussagen.</b><BR />Schneider: Ich will mit der Gabe zumindest in Bezug Vermisstenfälle kein Geld verdienen und Lottozahlen kann weder ich noch sonst jemand voraussagen. Ich lebe spartanisch, aber bin finanziell versorgt. Das Hellsehen ist einer der ältesten Berufe der Menschheit, ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass er wieder die Aufwertung erhält, die er verdient. Das heißt für mich auch, dass ich diese Gabe Gottes von jeder Abzocke fernhalte.<BR /><BR /><BR /><i>* Michael Schneider, Jahrgang 1970, lebt in Siegburg bei Bonn. Er bezeichnet sich als Seher und Heiler. Auf seiner Homepage einseher.de gibt er an, dass er bei rund 20 Vermisstenfällen von Menschen involviert gewesen sei, ebenso bei vermissten Tieren. Er gibt an, dass er allein in den vergangenen Jahren mehrfach erfolgreiche Hinweise geben konnte, so bei der 2008 vermissten Tanja Mayer, die im Bodensee gefunden wurde, „800 Meter von der Stelle entfernt, die ich angegeben hatte“. Die 2019 spurlos verschwundene Jeannine T. aus Rostock wurde laut Schneider „30 Meter entfernt von meinem Hinweis gefunden“. Bis zum Jahr 2006 arbeitete er als Polizeireporter beim Privatfernsehen, seitdem ist er als Hellseher tätig.</i><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />