Biostatistiker Markus Falk hat diese Zahlen für s+ eingeordnet. Außerdem rechnet er vor, wie viele Impfschäden durch die Corona-Impfung laut Statistik in Südtirol anerkannt würden.<BR /><BR />Die Zahlen zur Corona-Impfung in Deutschland gehen aus einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf eine Abfrage bei den zuständigen Behörden aller 16 Bundesländer hervor.<h3> Quote von 0,00072 Prozent</h3> 11.827 Menschen hätten demnach einen Antrag auf Anerkennung eines Schadens durch die Corona-Impfung gestellt. Dieser Antrag wurde in 467 Fällen bewilligt und damit ein Gesundheitsschaden durch die Corona-Impfung behördlich anerkannt: Das entspricht bei 65 Millionen Menschen, die mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben, einer Quote von 0,00072 Prozent.<BR /><BR />Mehr als 5000 Anträge wurden abgelehnt, 658 Anträge haben sich aus anderen Gründen erledigt. 5597 Anträge wurden noch nicht bearbeitet, wie „Zeit online“ berichtet.<BR /><BR />Damit ein Gesundheitsschaden anerkannt wird, muss dieser über eine normale Impfreaktion deutlich hinausgehen und langfristig sein. Impfgegnern halten Fachleute entgegen, dass auch eine Erkrankung langfristige negative Folgen haben könne – wie etwa Symptome von Long Covid.<h3> Falk: „In Südtirol könnte man mit 3 Entschädigten rechnen“</h3>s+ hat Markus Falk um eine Einordnung dieser Zahlen aus Deutschland gebeten: „Die Sicherheit der Covid-Impfstoffe war bereits bei der Zulassung sichergestellt und man konnte zu diesem Zeitpunkt das Risiko für schwere Nebenwirkungen, die zu bleibenden Schäden führen könnten, auf ein maximales Risiko von 1 zu 10.000 abschätzen. In Ländern mit einer Impfversicherung, die im Schadensfall einschreitet, gab es auf 10.000 Geimpfte im Schnitt 1 bis 2 Anträge, von denen etwa 5 Prozent anerkannt wurden.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="986944_image" /></div> <BR />Hierbei habe es jedoch große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern gegeben, da in manchen auch temporäre Einschränkungen, wie beispielsweise ein Arbeitsausfall, abgegolten wurden. <BR /><BR />„Auf Südtirol umgerechnet würde man bei den etwa 430.000 Geimpften etwa 73 Anträge (Schätzbereich 45 bis 123) erwarten können, von denen dann 3 (Schätzbereich 2 bis 6) zu entschädigen wären“, erklärt Falk.<h3> „Covid-Impfung besonders sicher“</h3>Auch wenn man bei der Covid-19-Impfung ganz genau hingesehen habe, liege sie bezüglich der Anträge und Auszahlungen hinter den anderen Impfungen zurück und gelte deshalb laut Falk als besonders sicher: „Gegenteilige Behauptungen, die man von impfkritischen Politikern oft hört, sind somit grober Unfug.“<BR /><BR />Trotzdem sieht der Biostatistiker noch Aufholbedarf in Südtirol, wenn es um das Thema Impfung geht: „Wenn die Politik in Südtirol hinsichtlich Impfungen etwas Gutes tun möchte, dann wäre man auch hierzulande aufgerufen, eine private Impfversicherung – wie es sie in den skandinavischen Ländern bereits gibt – einzuführen, die Schäden prüft und gegebenenfalls zeitnah entschädigt: Das staatliche Impfschadensprogramm ist weit weg von der Realität und wenig praktikabel. Es haftet nur bei sehr schweren und eindeutig mit der Impfung in Verbindung bringbaren Schäden, für die im Einzelfall ganz selten der eindeutige Nachweis erbracht werden kann“, betont der Biostatistiker abschließend.