Dort soll ein Elfjähriger in der Stadt Remscheid einen 13-Jährigen ebenfalls mit einem Messer angegriffen haben. Das Kind flüchtete zunächst vom Tatort in der Innenstadt, wurde später von der Polizei gefunden und in die Obhut der Erziehungsberechtigten übergeben. Der Elfjährige habe den 13-Jährigen mit einem Küchenmesser an einem Bein schwer verletzt. Das Opfer befand sich aber nicht in Lebensgefahr. Im Vorfeld war es den Ermittlungen zufolge zu Streitigkeiten zwischen den beiden Burschen gekommen.<BR /><BR />Im Fall der Messerattacke in Berlin haben die Eltern des mutmaßlichen Täters mittlerweile eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Am Donnerstag war mit Spürhunden nach dem Buben gesucht worden, eine erste Spur in eine Grünanlage hinter der Schule verlor sich aber. Gefahr für Anrainer sah die Polizei nicht.<h3> Junger Täter auf der Flucht</h3>Warum der Bub zugestochen haben soll, blieb vorerst rätselhaft. Der Angriff sei in der Umkleidekabine vor oder nach dem Sport passiert, erzählte die Mutter eines Burschen, der Zeuge war. Es habe an diesem Tag keine Vorgeschichte gegeben, es sei aber bekannt gewesen, dass die beiden Kinder sich nicht besonders mochten.<BR /><BR />Die Polizei hielt sich aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst bedeckt. Da es sich um ein Kind handelt, werden aber keine weiteren strafrechtlichen Ermittlungen geführt, hieß es. Nach seiner Ergreifung werde der Bursche „einer geeigneten Betreuungseinrichtung zugeführt“.<h3> Immer häufiger Messer als Tatwaffe</h3>In Deutschland sind nunmehr erneut Debatten um Gewalt von Kindern und Jugendlichen entbrannt. Die Berliner Polizei warnt bereits seit Jahren vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft. Die Angriffe würden häufig untereinander geschehen. Auch Messer spielten dabei häufiger eine Rolle. Oft werde damit gedroht, etwa bei Raubtaten oder zur Einschüchterung, aber sie würden auch eingesetzt.<BR /><BR />So waren 2024 und 2023 etwa 30 Prozent der Täter im Zusammenhang mit Messern in Berlin jünger als 21 Jahre. Es setze sich fort, dass die Polizei auch viele Jugendliche unter 18 und Kinder unter 14 Jahren als Verdächtige mit Messern registriere, die etwa Raubtaten verübten oder aneinandergerieten, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel schon Ende vergangenen Jahres. 2023 gab es in Berlin 3.482 registrierte Straftaten mit Messern. Etwa die Hälfte davon waren laut Polizei Drohungen mit dem Messer. 2024 lagen die Zahlen ähnlich hoch.<BR /><BR />Auch in Deutschland gelten Kinder unter 14 Jahren als nicht strafmündig. Ob das Jugendamt weitere Maßnahmen ergreife, liege im Ermessen des Amts, sagte der Polizeisprecher.