Bei seiner Antwort auf den Beschlussantrag verwies Achammer auch auf die Südtiroler Geschichte. <BR /><BR /> Als „völlig daneben – und das nicht nur, weil rechtlich nicht erlaubt“, bezeichnet Bildungslandesrat Philipp Achammer die Idee einer Deutschpflicht für Kinder am Pausenhof. Eine solche hatte die Süd-Tiroler Freiheit in einem Beschlussantrag gefordert. <BR /><BR />„An deutschen Schulen ist die Unterrichtssprache Deutsch, aber die Pause ist eine Zeit für Erholung und freies Spiel, sozusagen Freizeit. Wenn wir Kindern in ihrer Zeit für freie Entfaltung vorschreiben wollen, welche Sprache sie sprechen dürfen, dann ist uns nicht mehr zu helfen – und wir haben aus unserer eigenen Geschichte nichts gelernt“, stellt Achammer seine Position klar. Eine solche Sprachpflicht sei mit ihm nicht zu machen. <h3> „Widerspruch zu Rechten der Schüler“</h3>Und so Achammer weiter: Eine solche Sprachpflicht im Pausenhof widerspreche auch den Rechten der Schüler. So sichert etwa die Schülercharta, an der sich die einzelnen Schulordnungen zu orientieren haben, jedem einzelnen Schüler ein Recht auf Schutz und Förderung seiner persönlichen, kulturellen, ethnischen und religiösen Identität zu. Grundlage für die Schülercharta sind gesamtstaatliche Bestimmungen. „Ein Eingriff in die verwendete Sprache in unterrichtsfreier Zeit ist mit diesen Grundsätzen sicher nicht vereinbar“, sagt Achammer. <BR /><BR />Auch in Österreich hat man sich mit diesem Thema schon befasst. „Dort ist der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes zum dem Schluss gekommen, dass eine Sprachpflicht für die freie Zeit am Pausenhof Art. 8 der europäischen Menschenrechtskonvention widerspricht. Und die gilt auch für uns“, fügt Achammer hinzu. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66901790_quote" /><BR /><BR />Auch eine Sinnhaftigkeit der Maßnahme sei nicht gegeben: „In der Pause sollen sich Schüler für eine kurze Zeit vom ,Schulstress‘ erholen können. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist ein Sprachverbot nicht zielführend. Ganz abgesehen davon, dass man ihnen mit solchen Methoden sicherlich auch keine Freude an der deutschen Sprache vermittelt“, argumentiert der Landesrat weiter. Nebenbei stelle sich die Frage, wer die Überprüfung der Einhaltung des Verbotes übernehme und wie man mit Zuwiderhandlungen umgehe.<BR /><BR />Die Diskussion über die Deutschpflicht am Pausenhof hatte der STF-Abgeordnete Bernhard Zimmerhofer durch einen entsprechenden Antrag im Landtag (er wurde abgelehnt) aufgebracht.