„Mit ihrem Schaffen hat sie das kulturelle Leben in unserer Stadt ungemein bereichert – sie verdient es, Ehrenbürgerin von Meran zu werden“, sagte Bürgermeisterin Katharina Zeller. Ende September wird der Gemeinderat darüber abstimmen.<h3>Ein Leben für Literatur und Kultur</h3>„Mary de Rachewiltz ist eine besondere Frau, die ihr Leben der Literatur und Kultur gewidmet hat. Auf der Brunnenburg hat sie einen Ort zum Lernen und Wirken für junge Studierende und Künstler und Künstlerinnen geschaffen, die bis heute dort tätig sind. Als Kulturbotschafterin zwischen amerikanischer und Südtiroler Kultur hat sie sich durch Vorträge, Veröffentlichungen und ihr jahrzehntelanges Engagement einen Namen gemacht“, würdigt sie Bürgermeisterin Katharina Zeller. Die Verleihungsfeier sei für Ende Oktober geplant.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1209864_image" /></div> <BR /><BR />De Rachewiltz, die am 9. Juli ihren 100. Geburtstag feierte, wisse noch nichts davon, sagte gestern ihr Sohn Siegfried de Rachewiltz auf Nachfrage. „Ich freue mich für sie. Ich denke, die Jahre, in denen meine Mutter aktiv ins Meraner Kulturleben hat eingreifen können, sind fruchtbare Jahre und sie haben zu einer kleinen Renaissance in den 1950er und 1960er Jahren geführt“, sagt Siegfried de Rachewiltz. <BR /><BR />Seine Mutter habe Spuren hinterlassen und hinterlasse sie noch immer. „Spuren, die dem kulturellen Niveau nicht abträglich sind. Die Brunnenburg ist kultureller Begegnungsort, der auch für Meran Bedeutung hat. Indem literarische, musikalische Veranstaltungen und Tagungen hier stattfinden. Gerade derzeit läuft eine Tagung mit 140 Teilnehmern aus allen Teilen der Welt“, so Siegfried de Rachewiltz.<h3> Eine Bäuerin, die zur Prinzessin wird</h3>Mary de Rachewiltz wurde am 9. Juli 1925 als außereheliche Tochter des amerikanischen Dichters Ezra Pound und der Violinvirtuosin Olga Rudge in Brixen geboren und von einer Bauernfamilie am Samerhof in Gais in Taufers als Pflegekind aufgezogen – daher auch ihr Namen „Samer-Moidile“. Ihre Muttersprache war Deutsch. Von ihren leiblichen Eltern lernte sie Englisch sowie Italienisch und Französisch in einem privaten Gymnasium in Florenz. 1946 heiratete sie den Ägyptologen Boris de Rachewiltz.<BR /><BR />Seit dem Sommer – sozusagen als Geburtstagsgeschenk – ist ihr im Palais Mamming die sehr persönliche Ausstellung „Mary’s Dream – Portrait of a Lady“ gewidmet. „Eine Bäuerin, die zur Prinzessin wird: Mary de Rachewiltz repräsentiert unser Land“, sagte Sabine Raffeiner, Direktorin der Kulturabteilung der Gemeinde, bei der Ausstellungseröffnung. Und ihr Sohn Siegfried meinte damals: „Die Ausstellung ist eine Ode an ein vergangenes Land, das Mary intensiv geliebt hat. Ihre Bodenständigkeit findet sich in ihren Gedichten wieder.“ <BR /><BR />Sie gesellt sich zu Merans Ehrenbürger Franco d’ Andrea (84). Der Jazzpianist von Weltruhm hat Musikgeschichte geschrieben.