Die Quästur zeigte sie wegen Nötigung und schwerer Bedrohung an und beschlagnahmte im Zuge der Ermittlungen auch 9 Schusswaffen. <BR /><BR />Böse Erinnerungen wecken bewaffnete Motorradclub-Mitglieder in Südtirol: Im September 2003 war nämlich „Bandidos“-Mitglied Paul Weiss (37) in der Gaulschlucht von einem „Hells Angels“-Mitglied angeschossen und tödlich verletzt worden. <BR /><BR />Nun brachte allein die Tatsache, ein Mitglied des in der Provinz Verona aktiven Motorradclubs „Born Bastards“ zu sein, einen 45-Jährigen und seinen 6-jährigen Sohn in eine äußerst gefährliche Situation. <h3> Mit Gewalt gedroht</h3>So hielten sich die beiden am 30. März in der Messe Bozen auf, als 9 Mitglieder der Motorradclubs „Hells Angels“ und „Booster“ auf sie aufmerksam wurden. Sie sollen sich dem Mann aus Verona genähert und ihm mit Gewalt gedroht haben, falls er sich in Bozen mit den Symbolen seines Clubs zeige und Veranstaltungen in Südtirol organisiere. <BR /><BR />Der Mann und sein Sohn verließen daraufhin das Messegelände, dabei sollen die rivalisierenden Biker ihnen gefolgt sein. Das Opfer der Drohungen erstattete unverzüglich Anzeige in der Bozner Quästur. Die Fahndungsabteilung leitete daraufhin Ermittlungen ein und stieß auf gleich mehrere Indizien, die die Gefährlichkeit der 9 Mitglieder untermauerten. <h3> Anzeige wegen Nötigung und schwerer Drohung</h3>Am vergangenen Mittwoch zeigte die Quästur schließlich 8 Mitglieder der Clubs „Hells Angels“ und „Booster“ – 6 in Südtirol wohnhafte Italiener (einer aus Brixen und die übrigen aus Leifers) sowie 2 deutsche Staatsbürger aus Stuttgart – wegen Nötigung und schwerer Drohung an. Um auch das 9. Mitglied aus Österreich strafrechtlich zu verfolgen, setzten die Beamten auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Wien.<BR /><BR />Darüber hinaus erließ der Quästor eine Reihe von Vorbeugemaßnahmen gegen die Verdächtigen: Gegen einen vorbestraften Biker ein Aufenthaltsverbot für die Gemeinde Bozen für die Dauer von 4 Jahren, für die Dauer von 2 Jahren hingegen gegen die übrigen 7, die nicht polizeibekannt waren. Auch wurden alle 9 Schusswaffen von 2 der angezeigten Personen beschlagnahmt. Dabei handelt es sich um Pumpguns, Karabiner, halbautomatische Pistolen und Revolver. Die Polizei entzog den beiden Verdächtigen auch ihre Waffenscheine. <h3> „Sehr schwerwiegender Fall“</h3>„Wir reden von einem sehr schwerwiegenden Vorfall, der darüber hinaus in Anwesenheit eines Kindes geschah“, bemerkte Quästor Paolo Sartori in einer Aussendung. „Und er hätte einen tragischen Ausgang nehmen können“, darum habe man die Vorbeugemaßnahmen ergriffen – und nicht zuletzt, um die gefühlte Sicherheit in einem Land zu steigern, in dem ein Streit zwischen Bikergangs bereits einen tragischen Ausgang genommen hatte. <BR />