Obmann Egon Bernhart macht sich Sorgen um den Fortbestand „seiner“ kleinen Biogas-Anlage in der Malser Fraktion Schlinig. <BR /><BR />Im Oktober läuft nach 15 Jahren die staatlich zugesicherte „Förderung“ von 28 Cent pro Kilowattstunde erzeugten Stroms aus. Ob sich der Betrieb dann noch rechnet, steht in den Sternen. <BR /><BR />Dabei ist die genossenschaftliche Gemeinschaftsanlage „eine gute Sache“, ist der Obmann der Bio-Energie Genossenschaft Schlinig überzeugt. Sie hat eine Nennleistung von 50 Kilowatt und produziert im Jahr rund 280.000 Kilowattstunden Strom. <BR /><BR />Gülle und Mist stammen von 15 landwirtschaftlichen Betrieben, von denen 10 oberhalb der Anlage liegen: Über eine Leitung – das Gefälle hinunter zur Anlage nutzend – landen Gülle und Mist direkt bei der Biogas-Anlage. Lediglich die 5 Betriebe unterhalb müssen anliefern.<h3> Gärreste dienen als Dünger</h3>Aus dem Biogas, das bei der Vergärung entsteht, produziert man in Schlinig Strom, gleichzeitig wird die Abwärme der Anlage als Fernwärme für das Dorf genutzt. Den Gärrest holen sich die Obstbauern aus der näheren Umgebung, denn er eignet sich als – nun geruchsfreier – stickstoffhaltiger Dünger. <BR /><BR />Der produzierte Strom wird ins Netz des Staatsbetriebes GSE (Gestore dei Servizi Energetici) eingespeist, der bis dato die besagten fixen 28 Cent dafür bezahlt hat. Ab Oktober gibt es aber nur mehr einen zugesicherten Preis von 10 Cent. „Auf dem freien Markt sind derzeit 14 bis 16 Cent drin“, weiß Bernhart. Doch damit die kleine Anlage über die Runden kommt, müssten laut Wirtschaftlichkeitsrechnung pro Kilowattstunde 20 Cent reinkommen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58863986_quote" /><BR /><BR />„Wir wollen mit der Anlage nichts verdienen, uns passt das schon so. Die Betriebe werden die Gülle los und müssen sie auch nicht lagern, und wir produzieren umweltfreundlich Strom und Wärme und tragen so dazu bei, dass wir weniger fossile Energieträger verbrauchen. Allerdings muss so viel Geld reinkommen, dass allfällige Investitionen wie etwa ein neues Rührwerk oder ein neuer Motor ebenso bezahlt werden können wie die laufenden Raten für die Erstinvestitionen“, sagt er. <BR /><BR />Das könnte auch auf anderem Wege als über den Strompreis gesichert sein, findet er. In Deutschland etwa würden auch Investitionen in bestehende Anlagen gefördert. „Wieso geht das bei uns nicht?“ wundert er sich. <BR />