Die Gruppen organisieren sich eigenständig in einer WhatsApp-Gruppe. Dort melden sich Freiwillige für Schichten an und tauschen Informationen aus. „Sie beobachten, sind präsent und melden verdächtige Vorgänge sofort den Behörden“, betont Kofler. Eingreifen dürfen die Freiwilligen nicht: „Niemand soll den Helden spielen, sondern hinschauen und Verdächtiges melden.“<BR /><BR />Der Rückhalt für die Initiative in der Bevölkerung sei groß. Viele seien erleichtert, dass nachts jemand unterwegs sei. „Gerade in einer Gemeinde, wo Vereinsleben und Abendtermine häufig sind, ist es beruhigend zu wissen, dass jemand draußen ein Auge offen hält, während man selbst nicht zu Hause ist“, sagt Kofler.<h3>„Viele erstatten nicht einmal Anzeige“</h3>Trotz der vielen Einbrüche der vergangenen Wochen, übt Kofler keine Kritik an den Behörden. „Unsere Behörden sind präsent und regelmäßig auf dem Gemeindegebiet unterwegs. Aber sie können nicht jeden Winkel kontrollieren – die Fraktionen sind weit verstreut.“<BR /><BR />Ein Problem sei allerdings, dass viele Einbruchsopfer gar keine Anzeige erstatten würden. „Wir hören von Vorfällen, aber die Betroffenen gehen nicht zur Polizei“, sagt der Bürgermeister. Der Grund, den die Betroffenen dafür meist anführen würden: „Es nützt doch eh nichts.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1241046_image" /></div> <BR /><BR />„Es ist sehr frustrierend, wenn Täter zwar gefasst werden, aber schlussendlich nach nur wenigen Stunden wieder auf freien Fuß sind und sich sogar anmaßen, nochmals am Tatort zu erscheinen und den Opfern zu drohen“, so Kofler.<BR /><BR />Trotzdem sei es wichtig jeden Einbruch zur Anzeige zu bringen: „Nur wenn Anzeigen gemacht werden, haben die Ordnungskräfte eine Grundlage, um aktiv zu werden.“<h3>Verunsicherung wächst</h3>Weil die Verunsicherung wächst, lädt die Gemeinde in den kommenden Tagen zu einer Informationsveranstaltungen ein. Dort sollen Bürger, Carabinieri und Gemeinde gemeinsam klären, wie Nachbarschaftshilfe rechtssicher organisiert werden kann. <BR /><BR />„Es geht darum, Angst zu nehmen“, so Kofler. „Viele fürchten sich mittlerweile, sogar am Nachmittag, wenn sie hören, dass Einbrecher auch tagsüber in Häuser eindringen – in manchen Fällen sogar während sich die Bewohner noch dort aufhalten.“<BR /><BR />Ein Muster, nach dem die Täter vorgehen, erkennt Kofler nicht. „Sie brechen überall ein – Wohnhäuser, Betriebe, quer durch.“ Seit die Bürgerwehr aktiv ist, habe man zumindest keine neuen Vorfälle gemeldet bekommen. „Vielleicht hilft es schon, wenn man sich gegenseitig unterstützt“, sagt der Bürgermeister abschließend.