Dies kündigte Bozens Vizebürgermeister Luis Walcher an, der auch für die Friedhöfe zuständig ist. Was dahinter steckt, lesen Sie hier.<BR /><BR /><BR />Wo werde ich meine letzte Ruhestätte finden? Wo sollen meine Angehörigen um mich trauern und mich besuchen? Bald ist es in Bozen möglich, schon zu Lebzeiten ein Familiengrab auszusuchen. <BR /><BR />Für all jene, die über kein Familiengrab verfügen, ist es bisher unklar, wo sie nach ihrem Ableben beerdigt werden. Sich schon zu Lebzeiten eine Grabstätte aussuchen zu können, ist in Bozen nicht möglich. <BR /><BR />In Kürze soll jedoch die geltende Friedhofsordnung abgeändert werden, wie Vizebürgermeister Luis Walcher ankündigt, der auch für die Friedhöfe zuständig ist. „Der Druck auf die Familiengräber ist nicht mehr so stark“, berichtet Walcher. Das habe unter anderem mit den zahlreichen Einäscherungen zu tun. In den vergangenen Jahren sei der Anteil an Einäscherungen auf etwa 80 Prozent gestiegen. Zwar ist es möglich, auch eine Urne in ein Erdgrab zu geben, jedoch ist das bei weitem nicht immer der Fall. <BR /><BR />„Der städtische Friedhof in Oberau ist mit 16 Hektar sehr groß“, erklärt Walcher weiter. Es sei der Gemeinde ein Anliegen, dass der Friedhof gepflegt werde. Dafür sei es auch notwendig, einen Großteil der Familiengräber zu vergeben, damit diese nicht dem Verfall preisgegeben werden. „Es gibt genügend Bürger, die sich gerne schon zu Lebzeiten ein Grab aussuchen würden und dieses dann auch pflegen“, berichtet Walcher von seinen Erfahrungen. Er sei froh, dass es diese Nachfrage gebe, denn nur ein Friedhof mit Nachfrage sei auch ein gepflegter Friedhof. <BR /><BR />Derzeit sei es so, dass jeden Monat einige Familiengräber an die Gemeinde zurückgehen, sprich die Laufzeit der Nutzung endet. „Etwa 10 bis 15 Prozent der Konzessionen werden nicht mehr erneuert“, verweist Walcher auf die aktuellen Zahlen. Deshalb sei er dabei, das Friedhofsreglement abzuändern und ein Angebot für Familien zu schaffen, die noch kein Grab haben. Heutzutage sei es möglich, in einem Familiengrab sowohl Särge als auch eine bestimmte Anzahl an Urnen unterzubringen. Voraussichtlich im Sommer werde der Gemeinderat über die neue Friedhofsordnung beraten. <BR /><BR />Keinen Einfluss hat die Gemeinde bzw. das Friedhofsreglement auf den jüdischen und den evangelischen Teil des Friedhofs. „Diese Friedhöfe sind privat und werden von den jeweiligen Religionsgemeinschaften selbst verwaltet“, sagt Walcher. Am jüdischen Friedhof hätten in den vergangenen Jahren jedoch kaum noch Bestattungen stattgefunden (dort bleiben Gräber traditionell ewig erhalten). <BR /><BR />Am evangelischen Friedhof gibt es noch genug Platz und auch ökumenische Gräber, in denen katholische und evangelische Tote ihre letzte Ruhestätte finden. „Wir ermöglichen allen Christen eine Bestattung auf unserem Teil des Friedhofs“, bestätigt Ursula Trombetta, die Zuständige für die Friedhofsverwaltung. Auch sei es möglich, ein Grab bereits zu Lebzeiten anzumieten. Natürlich müsse dann auch die Konzessionsgebühr entrichtet werden. <BR /><BR />Am historischen Friedhof in Gries gibt es diese Möglichkeit nicht. Es gibt zwar viele Anfragen, doch ein Grab erhalten Familien nur, wenn jemand stirbt. Zudem sind nur Urnenbestattungen möglich.