Bis Ende 2025 soll ein Masterplan entwickelt werden.<BR /><BR />Das rund 19.000 Quadratmeter große Areal der ehemaligen Schenoni-Kaserne liegt an der Schnittstelle zwischen Brixen Stadt und Milland. Erbaut in den späten 1930er Jahren und über Jahrzehnte vom italienischen Heer genutzt, befindet es sich seit Jahren in einem Dornröschenschlaf. Im Jänner 2024 ging es vom Land in den Besitz der Gemeinde Brixen über. Nun soll neues Leben einziehen.<h3> Kooperativ planen </h3> Gestern präsentierte die Gemeinde einen für Südtirol und Italien neuartigen – weil kooperativen – Ansatz der Planung, an dessen Ende ein neuer Stadtteil entstehen soll. Bürgermeister Andreas Jungmann und Vizebürgermeister Ferdinando Stablum erklärten gestern im Beisein der Koordinatoren des kooperativen Planungsprozesses, Martin Mutschlechner (Stadt: Labor – Architekten) und Stephan Dellago (Dellago Architekten), worum es geht: „Das rund 19.000 Quadratmeter große Areal der Schenoni-Kaserne ist ein Geschenk für die Gemeinde Brixen. Hier kann von Null auf etwas Innovatives entstehen. Mit dem kooperativen Planungsprozess wollen wir eine zukunftsweisende Stadtentwicklung ermöglichen“, so Bürgermeister Jungmann. <BR /><BR />Auch Vizebürgermeister Stablum betonte, wie sehr das Areal mit der Geschichte der Stadt verbunden sei. Entstehen soll auf dem Areal keine reine Wohnsiedlung, sondern ein neues Stadtquartier mit einem generationenübergreifenden Wohnangebot für den Mittelstand – ergänzt durch kleingewerbliche Nutzungen und eine starke öffentliche Infrastruktur.<BR /><BR />Die Koordinatoren des Planungsprozesses, Mutschlechner und Dellago, gingen auf die Besonderheit des kooperativen Planungsprozesses ein: In einem ersten Schritt wurden 15 Büros eingeladen, von neun Teams wurden schließlich Anfang Mai drei interdisziplinäre Planungsteams ausgewählt, die nun gemeinsam in die nächste Phase starten. Die Teams von LIA Collective, ATI arch. Peluso + Studio Calas + EUT Engineering und FELD 72 Architekten setzen sich aus Stadtplanern, Architekten und Landschaftsplanern zusammen. Ihre ersten städtebaulichen Konzepte sollen die Grundlage für die weitere Entwicklung des Areals bilden. Besonders hervorzuheben ist die kooperative – und nicht kompetitive – Art der Zusammenarbeit. Es geht darum, Konzepte und Ideen zusammenzuführen, Fragen zu stellen und keine vorgefertigten Lösungen zu präsentieren.<BR /><BR />Am Ende des Prozesses, sprich Ende 2025, sollen ein Masterplan und der Durchführungsplan für das Areal vorliegen. „Bei dem Konzept geht es nicht nur um Architektur, sondern um eine Strategie, die über viele Jahre die Basis für einen neuen Stadtteil von Brixen legen soll“, hieß es gestern bei der Pressekonferenz in einer aktuell ungenutzten Lagerhalle des Kasernenareals.<BR /><BR />In der aktuellen Planungsphase entwickeln die Teams ihre Konzepte zunächst unabhängig voneinander weiter. Ihre Entwürfe sollen in moderierten Workshops mit den Koordinatoren und einer Steuerungsgruppe diskutiert und weiterentwickelt werden. Diese Steuerungsgruppe besteht aus politischen Vertretern sowie Mitarbeitenden der Technischen Dienste und der Finanzdienste. Besonders wichtig sei die beratende Unterstützung durch die Architekturexperten Ulla Hell und Carlo Calderan sowie die Immobilienexpertin Sabine Voppichler-Benedetti, so die Verantwortlichen.<h3> Die Bürger einbeziehen </h3>In erweiterter Form wird der Steuerungsgruppe auch eine Gruppe ortsverbundener Bürger angehören. Ihre Rolle sei entscheidend, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Wünsche der lokalen Gemeinschaft in die Planung berücksichtigt werden, so die Verantwortlichen. <BR /><BR />Bürgermeister Jungmann: „Die Zukunft unserer Stadt entsteht nicht nur am Reißbrett, sondern im Dialog mit den Menschen, die hier leben. Wir schaffen Raum für innovative Ideen, für echte Mitgestaltung und für ein Brixen, das von allen getragen wird.“ <BR /><BR />Gelegenheit zum Dialog soll es unter anderem im Rahmen des „Marktplatzes“ am 28. August auf dem Schenoni-Areal geben. Hier sind alle eingeladen, ihre Ideen und Anliegen einzubringen.