Die Hintergründe zum „Kopfgeld“, um wie viel Geld es geht und warum dicke Luft nicht nur im Sanitätsbetrieb herrscht. <BR /><BR />Per Rundschreiben wird jedem Krankenpfleger, der eine neue Pflegekraft rekrutiert 400 Euro Prämie geboten. Erbost sind die Gewerkschaften: „Die verschenken da Geld, obwohl für alle nicht einmal die Leistungsprämie 2022 definiert ist“, so ASGB-Chef Tony Tschenett.<BR /><BR />Bei Zeitschriften ist es schon lange üblich: Wer einen neuen Leser anwirbt, erhält Kaffeemaschine oder Schirm. Um gegen die Personalnot anzusteuern, setzt jetzt aber auch der Sanitätsbetrieb eine Kopfgeldprämie aus. „Krankenpfleger, die dem Sanitätsbetrieb einen Kollegen melden, der auch nur einen zeitlich befristeten Vertrag von 12 Monaten abschließt, erhalten eine Prämie von 400 Euro“, schreibt Martin Matscher, Leiter des Amtes für Personalentwicklung. Wer gleich 2 neue Pfleger bringt, darf sich über eine Prämie von 800 Euro freuen.<BR /><BR />„So geht das nicht“, wettert der ASGB. „Die verteilen da Geld, obwohl für das gesamte Personal noch nicht einmal die Kriterien für die Leistungsprämie 2022 festgelegt sind“, so Vorsitzender Tony Tschenett. Der Sanitätsbetrieb sei kein Privatbetrieb. „Hier braucht es ein Abkommen mit den Gewerkschaften“. Überhaupt seien 600 No-Vax-Mitarbeiter suspendiert. „Da erspart sich der Betrieb viel Geld, das er an jene Mitarbeiter auszahlen soll, die seit Monaten doppelt schuften.“<BR /><BR />Generaldirektor Florian Zerzer gibt sich verwundert. „Die Prämie für jene, die neue Pfleger anwerben ist nur eine Projektidee“ Man habe das Terrain sondieren wollen und ob Interesse bestehe. „Die Idee ist gut, doch entschieden ist aber gar nichts, weshalb ich mich frage, wer damit hausiert“, so sich Zerzer.<BR /><BR />„Wir“, sagt Walter Oberkalmsteiner (ASGB). Die Kopfgeld-Prämie ging an fast alle Mitarbeiter – auch in der Verwaltung. „Einige wandten sich an uns“, so Oberkalmsteiner. Laut Schreiben erhält Verwaltungspersonal, das Pfleger rekrutieren nichts. „Müssen die sich also einen Pfleger suchen, der Prämie kassiert und halbe-halbe machen“, spottet Oberkalmsteiner.<BR /><BR />Erbost sind die Gewerkschaften auch, ob eines Beschlusses des Betriebs, landesweit 20 Stellen für Pfleger und Ärzte zu streichen zu streichen und dafür 20 Verwaltungsinspektoren einzustellen. Auch hier beruhigt Zerzer. Man habe im Stellenplan so viele unbesetzte Pflegepositionen, dass man sich einige für die Verwaltung „ausgeliehen“ habe, um die Personalentwicklung auszubauen. „Kein Arzt oder Pfleger, der sich bei uns meldet, wird aber außen vor bleiben“. <BR /><BR />Das hat Zerzer auch den Gewerkschaften versichert. „Und wir werden dies aufmerksam beobachten. Bleibt auch nur ein Pfleger auf der Strecke, geht es richtig rund“, meint Oberkalmsteiner.