Die Krankenhäuser müssen lange Wartelisten abarbeiten und rechnen mit einem neuen Ansturm an Patienten. <BR /><BR /><BR />„Außer in den Abteilungen, die zu Covid-Stationen umfunktioniert worden sind, wurden bei uns während der zweiten und dritten Welle 90 Prozent der Leistungen weiter erbracht“, sagt Walter Amhof, Direktor im Gesundheitsbezirk <b>Bruneck</b>. Und langsam nehmen auch erstgenannte Abteilungen wieder ihren Dienst auf. Kommende Woche etwa öffnet Bruneck die Gynäkologie wieder, die bislang in der Chirurgie untergebracht war. <BR /><BR />Eine coronabedingte Verlängerung der Wartezeiten gibt es laut Amhof nicht. „Im Gegenteil: In einigen Bereichen sind sie sogar zurückgegangen“, sagt er. Man dürfe sich davon aber nicht täuschen lassen, warnt Amhof. „Viele Patienten haben sich nämlich während der letzten Monate nicht getraut, zu einer Visite oder Operation ins Krankenhaus zu kommen“, sagt er. Dadurch seien viele wichtige Untersuchungen jetzt nachzuholen. <BR /><BR /><b>Das Problem mit der Impfung</b><BR /><BR />Dies könnte insofern schwierig werden, weil vielerorts das nötige Personal fehlt. „An die 50 Leute pro Woche müssen wir nämlich für das Impfen abstellen“, sagt Amhof. „Mit Überstunden, Zusatzleistungen und Aufstocken von Teil- auf Vollzeit.“ Sollte jetzt aber noch Personal ausfallen, weil es die Corona-Impfung verweigert, werde es langsam eng.<BR /><BR />Dass der Ausfall von nicht-geimpftem Personal nicht gar zu arg wird, hofft auch Irene Pechlaner, Direktorin des Gesundheitsbezirkes <b>Meran</b>. „Ansonsten haben wir uns eigentlich schon wieder recht gut aufgestellt“, sagt sie. Auch in Meran und Schlanders habe man im Corona-Winter „immer im Normalbetrieb gearbeitet“, so Pechlaner. „Außer natürlich in jenen Abteilungen, aus denen Ärzte in den Covid-Stationen zum Einsatz kamen.“ Dort hätten sich die Wartezeiten natürlich verlängert. Und auch im einen oder anderen Ambulatorium laufe der Betrieb aufgrund der Sicherheitsprotokolle derzeit etwas langsamer.<BR /><BR /><b>Arbeiten außerhalb der Arbeitszeit</b><BR /><BR />Ähnlich ist die Situation im Gesundheitsbezirk <b>Brixen</b>. „Wir sind fast wieder im Normalbetrieb“, sagt Direktorin Christine Zelger. So sind in Brixen z. B. 4 von 5 OP-Sälen wieder in Betrieb, in Sterzing 2 von deren 3. „Und auch die Ambulatorien laufen sowohl in Brixen als auch in Sterzing fast wieder zu 100 Prozent“, sagt sie. Dass Krankenhauspersonal auch bei der Impfkampagne massiv zum Einsatz kommt, beeinträchtige den Spitalsbetrieb nicht. „Das wird alles als Zusatzleistung außerhalb der Arbeitszeit erbracht“, so Zelger.<BR /><BR />Etwas schwieriger ist die Situation im Gesundheitsbezirk <b>Bozen</b>. Zwar habe man am Regionalkrankenhaus die ambulanten Dienste wieder voll funktionsfähig, aber sowohl bei den Betten als auch bei den Operationssälen sei noch längst nicht alles im Normalbetrieb, so Sanitätsdirektor Dr. Pierpaolo Bertoli. <BR /><BR />„In einigen Abteilungen müssen Betten wiederhergestellt werden und auch die Rehaabteilung ist noch geschlossen“, so Dr. Bertoli. Wie lange es dauern wird, den Normalzustand herzustellen, sei schwierig zu sagen. „Das hängt auch davon ab, wie viel Personal, das die Corona-Impfung verweigert, ausfällt“, sagt er.