Das Risiko, dass sich im Herbst auch wieder die Spitäler füllen, wird immer größer. <BR /><BR /><BR />Über 600 Neuinfektionen hat es vom 5. bis 19. August in Südtirol gegeben. „Die allermeisten dieser Menschen waren ungeimpft“, bestätigt Sanitätsdirektor Dr. Pierpaolo Bertoli. „Und die Infizierten werden immer jünger.“ 80 Prozent dieser über 600 Neuinfizierten waren jünger als 50, die Hälfte gar noch keine 30 Jahre alt. <BR /><BR />Zurückzuführen ist das ganz klar auf den fehlenden Impfschutz. Ein Blick auf die Neuinfektionen in den älteren Altersgruppen, in denen die Durchimpfungsrate weit höher liegt, belegt das deutlich. So gab es unter den 70- bis 79-Jährigen ebenso wie bei den 70- bis 89-Jährigen je 12 Neuinfektionen, bei den über 90-Jährigen nur eine einzige.<BR /><BR /><b>„Wirksamkeit eindeutig bestätigt“</b><BR /><BR />„Diese Zahlen liefern einen klaren Beweis dafür, dass die Coronaschutzimpfung in dieser epidemiologischen Phase sehr effektiv ist“, so Dr. Bertoli. Wie schon aus den Zulassungsstudien klar hervorgegangen, werde die Wirksamkeit der Impfung damit eindeutig bestätigt. In den seltenen Fällen, in denen Vollgeimpfte trotzdem erkranken, sei nur ein leichter Krankheitsverlauf zu erwarten.<BR /><BR />„Wenn wir nicht unermüdlich weiterimpfen, riskieren wir im Herbst steigende Infektionszahlen – insbesondere bei den Ungeimpften“, so Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. Wie internationale Experten bereits seit Wochen warnen, müsse man mit einer „Pandemie der Ungeimpften“ rechnen. Der Aufruf zur Coronaschutzimpfung geht zwar in erster Linie an die jüngeren Semester – zwischen 12 und 50 Jahren sind 96.623 Menschen in Südtirol noch ungeimpft –, aber auch an die Senioren. Auch bei den über 60-Jährigen sind 23.250 im Land noch nicht gegen Corona geimpft. Vor allem sie sind es, die eine Infektion mit schwerem Verlauf riskieren. <BR /><BR /><b>Wie viele landen im Krankenhaus?</b><BR /><BR />Schon allein aufgrund dieser Tatsache ist das Risiko groß, dass sich Südtirols Krankenhäuser trotz derzeit noch überschaubarer Zahlen bald schon wieder mit Covid-19-Patienten füllen könnten. Laut einer Studie der Trentiner Bruno Kessler-Stiftung liegt die Wahrscheinlichkeit, dass unter 60-jährige Infizierte Symptome entwickeln, bei 26 Prozent. Bei den über 60-Jährigen haben hingegen 6,6 Prozent der Infizierten einen schweren Krankheitsverlauf. Damit würden von den derzeit 23.250 ungeimpften über 60-Jährigen 1534 als Covid-19-Patienten früher oder später im Spital landen.<BR /><BR />Franzoni: „Wie auch die Daten aus der Schweiz und Österreich zeigen, infizieren sich überall fast ausschließlich Ungeimpfte. Und durch die Delta-Variante greifen die Infektionen rasend schnell um sich. Unter den Ungeimpften hat das Virus freie Bahn, sich auszubreiten. Viele Experten sagen sogar, dass sich in den kommenden Wochen so gut wie alle Ungeimpften infizieren werden.“<BR />