Für viele Betroffene ist die Verteuerung der Pflege ein Problem, denn das Land zieht beim Pflegegeld deswegen nicht nach. <BR /><BR />An die 2000 Euro kostet derzeit die 24-Stundenbetreuung durch eine Badante inklusive Kost und Logis. Für die Anstellung einer solchen Pflegekraft braucht es nicht nur eine dicke Brieftasche, sondern auch eine Wohnung, in der auch Platz für die Badante ist. Hinzu kommen noch Sozial- und Rentenabgaben, die ebenfalls vom Arbeitgeber, sprich von den Betroffenen bzw. von deren Angehörigen zu schultern sind.<BR /><BR />Was bereits jetzt für viele nur schwer zu stemmen war, wird jetzt noch einmal teurer. „Da sich die Gewerkschaften mit dem Arbeitsministerium nicht einig geworden ist, ist mit 18. Jänner die laut Kollektivvertrag für Hausangestellte vorgesehene Inflationsanpassung der Gehälter fällig geworden“, erklärt ASGB-Chef Tony Tschenett. <h3> Erhöhung um 9,2 Prozent</h3>Hausangestellte, Badanti und Babysitter dürfen sich deswegen durchaus freuen. Die Erhöhung der Mindestlöhne beträgt 9,2 Prozent. In Euro ausgedrückt: „100 bis 145 Euro brutto mehr als bisher“, rechnet Tschenett vor. Im Klartext: Für eine Badante, die eine selbstständige Person 30 Stunden pro Woche betreuen, steigt der Lohn von bislang 926,9 Euro auf 1012 Euro im Monat. 114 Euro mehr gibt es für Badanti, wenn sie eine unselbstständige Person 40 Stunden pro Woche pflegen. Dann steigt der derzeitige Monatslohn von 1234 Euro auf 1348 Euro.<BR /><BR />Die Kehrseite der Medaille: Während die Hauspflegekräfte sich über mehr Lohn freuen dürfen, kommen auf Pflegebedürftige und deren Familien deutliche Mehrkosten zu. Inklusive 13. Gehalt, Urlaub und Abfertigung steigen durch die Inflationsanpassung die Ausgaben für die Arbeitgeber in diesem Jahr um satte 1743 Euro an. Lagen diese bislang bei durchschnittlich 18.958 Euro so sind es jetzt 20.701 Euro.<BR /><BR />Mehr Pflegegeld vom Land gibt es deswegen aber nicht. Diese bleibt je nach Pflegestufe zwischen 569 und 1800 Euro pro Monat. Experten befürchten, dass die in diesem Sektor ohnehin bereits hohe Quote an Schwarzarbeit noch einmal steigen könnte. <h3> Eine hohe Dunkelziffer</h3>Laut Daten des Arbeitsamtes waren in Südtirol im Vorjahr im Schnitt 5400 Badanti offiziell gemeldet. Die Dunkelziffer liegt aber weit höher. „Die dürfte wohl geschätzt doppelt so hoch sein als die Zahl der offiziell Gemeldeten“, sagt Walter Niedermayr vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung. Und das trotz der Möglichkeit, 2020 corona-bedingt diese Arbeitsverhältnisse zu legalisieren. Durch das Verfahren wurden insgesamt nämlich 988 Personen, die bis dahin in einem irregulären Arbeitsverhältnis waren, legalisiert. Stand Oktober 2022 arbeiteten nur mehr 15 Prozent von ihnen für denselben Arbeitgeber.<BR /><BR /> Nur 54 von diesen sind noch immer im Haushaltssektor tätig.<BR />Die meisten Badanti im Land kommen nach wie vor aus dem Ausland. Zwar hat mit 35 Prozent mehr als ein Drittel von ihnen die italienische Staatsbürgerschaft. Doch der Großteil von ihnen kommen nach wie vor aus dem EU- und Nicht-EU-Ausland, vor allem aus Rumänien, Albanien, Moldawien, der Ukraine, aber auch aus Marokko, Peru und Bangladesch.<BR />