Wie angekündigt, stellt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker ihren Entwurf der Sanitätsreform ab 9 Uhr im Landtag vor. Hunderte Bürger - es sollen bis zu 300 Personen gewesen sein - haben die Chance genutzt, um direkt vor dem Landtag für den Erhalt der kleinen Krankenhäuser zu protestieren. Laut den Veranstaltern "eine friedliche Kundgebung für den Erhalt der Grundversorgung in den peripheren Gebieten". Mit Bus und Bahn waren die Bürger angereist.Mit den Protesten gegen die Politiker-Renten Mitte März des Jahres war die Kundgebung nicht zu vergleichen: Zwar taten die Bürger lautstark ihre Meinung kund. Beschimpfungen und Pfeifkonzerte blieben aber größtenteils aus.Getrennter Silvius-Magnago-PlatzDer Silvius-Magnago-Platz war im Vorfeld der Veranstaltung in zwei Bereiche geteilt worden. Ein Sicherheitszaun trennte die Protest-Bürger von der Presse und den politischen Vertretern, die nach und nach zur Anhörung in den Landtag kamen.Ordnungshüter kontrollierten den Eingangsbereich, verlangten Ausweise von all jenen, die in die linke, "abgesicherte" Hälfte des Platzes, der der Politiker und Journalisten, gelangen wollten.Auf der rechten Hälfte des Magnago-Platzes stimmten die Demonstranten Sprechchöre an: "Wir sind das Volk!", "Haltet eure Wahlversprechen", "Krankenhaus Schlanders muss offen bleiben" stand auf ihren Plakaten. Mit Trommeln, Glocken und Pfiffen begleiteten sie ihre Rufe.Stocker sprach mit DemonstrantenMartha Stocker traf gegen 8.50 Uhr auf dem Silvius-Magnago-Platz ein. Die Landesrätin nahm sich Zeit für einen kurzen Wortwechsel mit einigen Demonstranten. Zur Presse meinte sie: "Niemand hat je von einer Schließung gesprochen."Zudem ließ Stocker wissen, dass man sich nun kurzfristig dafür entschieden habe, eine Delegation der Demonstranten - "etwa zehn Leute, vielleicht die Bürgermeister und weitere" - zur Anhörung in den Landtag zu lassen.Grüne und der Freiheitliche Pius Leitner hatten am Mittwoch noch kritisiert, dass die Anhörung einer "Werbeveranstaltung der Landesrätin" ähneln werde: Stocker habe die Referentenliste festgelegt und auch die Teilnahme auf der Zuschauertribüne sei arg beschränkt worden.Pfiffe für den SanitätsdirektorWährend Stocker die Menge relativ ruhig erlebte, pfiffen die Bürger, als Sanitätsdirektor Oswald Mayr eintraf. Er war zu keiner Stellungnahme bereit.SVP-Obmann Philipp Achammer betonte, er sei am Morgen "nicht nervös" zum Silvius-Magnago-Platz aufgebrochen. Er lobte die Sachlichkeit der Veranstaltung. Achammer unterstrich abermals, dass man es bis jetzt lediglich mit einem Reformvorschlag zu tun habe.stol