Bürgermeister Alexander Überbacher spricht von einer etwas komplexen Geschichte. Seit er sich erinnern kann, ist das Carabinieri-Stationskommando Natz-Schabs in einem Gebäude am westlichen Dorfeingang von Schabs einquartiert.<BR /><BR />Das Haus ist mittlerweile in die Jahre gekommen, die Eigentümerin fürchtet laut Bürgermeister plötzlich anfallende außerordentliche Instandhaltungen, die sich bei den Einnahmen aus der Miete, die ihr der Staat zahlt, nie rechnen würden. Ein Neubauprojekt liege bis dato nicht vor.<BR /><BR />„Das Problem ist effektiv die Miete“, sagt Überbacher. Diese sei unter der technokratischen Regierung von Mario Monti für alle vom Staat angemieteten Gebäude um 15 Prozent reduziert worden. Die Eigentümerin des Gebäudes in Schabs habe – auch deshalb – vor rund einem Jahr den Mietvertrag gekündigt. „Da eine Reaktion ausblieb, hat sie auf die Räumung geklagt“, berichtet Überbacher. Erst zu dem Zeitpunkt, als die Anhörung vor Gericht für eine Einigung anstand, sei die Gemeinde involviert worden. <h3> Gemeinde will Mietzins anpassen</h3> „Wir als Gemeindeverwaltung haben uns bereit erklärt, den Mietzins anzupassen, und waren demnach auch guter Dinge, dass das Stationskommando bleibt“, sagt Überbacher. Im August erhielt er dann den Bescheid, dass die Carabinieri-Kaserne im September geräumt wird und die vier dortigen Beamten – „temporär“ – nach Brixen abgestellt werden. <BR /><BR />„Wir als Gemeinde sind nun dabei, mit Vertretern des Regierungskommissariats und der Carabinieri ein Büro zu finden, damit zumindest tagsüber die Versorgung vor Ort garantiert werden kann“, so Überbacher. Es gebe noch bürokratische Fragen zu klären. Langfristig sei zu überlegen, eine neue Struktur für den Carabinieri-Dienst auch mit Hilfe des Landes bereitzustellen.<h3> Landesrätin hat Unterstützung zugesagt</h3>„Die für die Sicherheit zuständige Landesrätin Ulli Mair wäre bereit, uns zu unterstützen“, sagt Überbacher, der eine entsprechende Dienstleistung vor Ort als wichtig erachtet. <BR /><BR />„Die Sicherheit muss gewährleistet sein. Als Gemeinde sind wir uns einig, dass alles zu tun sei, um das Stationskommando und damit die unmittelbare Versorgung vor Ort zu halten“, betont Überbacher und verweist auch auf das gute Miteinander mit dem Team um Stationsleiter Maresciallo Hermann Geyr (er geht im Dezember in Rente).<BR /><BR />Ottavio Tosoni, Kommandant der Carabinieri Brixen, bestätigt, dass mit der Gemeinde an einer Lösung für die Weiterführung der Carabinieri-Präsenz vor Ort – nicht nur im Streifendienst – gearbeitet werde. „Wie und wann ist noch offen“, so Tosoni. Angestrebt werde als Provisorium die Anwesenheit eines Carabinieri zu gewissen Bürozeiten, um Meldungen der Bürger anzunehmen. An einer längerfristigen Lösung werde gearbeitet. Hier sei die Gemeinde „Promotor der Initiative“.