Es stelle kein Problem dar, wenn einzelne deutschsprachige Bozner Schüler nach Terlan kämen. Auch in Eppan sei kein starker Zuzug Bozner Grundschüler zu beobachten.<BR /><BR />Von Jahr zu Jahr drängen immer mehr Kinder italienischer Muttersprache oder mit Migrationshintergrund in die deutschen Grundschulen der Landeshauptstadt. Wie Bozens Stadträtin Johanna Ramoser sagte, seien die Bozner Schüler deutscher Sprache wegen vieler italienischsprachiger Kinder und solcher mit Migrationshintergrund in derselben Klasse oft in der Minderheit. Die Unterrichtssprache bestehe aus praktischen Gründen in einem einfachen Italienisch, und das Niveau des Unterrichts für deutschsprachige Schüler sinke in Bozner Grundschulen zwangsläufig ab.<BR /><BR />Um diesen Missständen auszuweichen, schicken manche Eltern deutschsprachiger Schüler am Bozner Stadtrand die Kinder lieber in die Dorfschulen von Siebeneich oder Eppan, wo ein höherer deutschsprachiger Anteil vorherrscht. Stadträtin Ramoser sprach davon, dass 25 Bozner Kinder nächstes Jahr in Eppaner Schulen und 11 Kinder aus der Landeshauptstadt in Siebeneich die Grundschule besuchen wollen. Wie aus der Terlaner Direktion verlautet, halte sich dieses „Stadtflucht“ von Bozner Kindern noch in Grenzen. Es sei in allen Grenzgebieten wie etwa in Tisens so, dass die Kinder wegen der Nähe zur dortigen Schule in Nals die Schule besuchen, auch wenn sie gebiets- und gemeindemäßig zu Tisens gehören. <BR /><BR />Was die Zusammensetzung der Klassen betrifft, sei der Anteil von Ausländerkindern in Terlaner Klassen noch nicht so hoch wie in der Landeshauptstadt. Die mangelnde Sprachkenntnis einiger Schüler mit Migrationshintergrund bedeutet für die Lehrkräfte in Terlaner Klassen wie in Bozen allemal eine Herausforderung. Zudem sorge der wachsende Anteil von Kindern, die ohne Deutschkenntnisse sind, für ein Absinken des Unterrichtsniveaus. Ob der Anteil an ausländischen Kindern auch in den Bozner Landgemeinden zunehmen könnte, hänge laut der Direktion in Terlan von der kommenden demographischen Entwicklung ab; diese könne eine Schulstelle nicht vorhersagen. <BR /><BR />Bei ausländischen Eltern herrsche die Tendenz vor, dass sie ihre Kinder auch ohne vorherige Deutschkenntnisse gern in die deutsche Schule schicken. Die Eltern vermuten, dass ihre Kinder dann zwangsläufig Deutsch lernen und später dank guter Sprachkenntnisse bessere Berufschancen hätten als wenn sie „nur“ die italienische Schule besucht hätten. <h3>Gründe einer Schulwahl lassen sich nicht sagen</h3>Über die Gründe, warum sich jemand für die eine oder die andere Schule entscheidet, könne niemand genaues sagen, betont die Eppaner Schulreferentin Monika Hofer Larcher. „Es herrscht eine freie Schulwahl und wir haben Kinder, die in Meran, in Bozen oder in Terlan die Schule besuchen und für die wir die Kosten bezahlen, genauso besuchen Nicht-Eppaner die Schule bei uns, aber ich hätte keine auffällige Steigerung beobachtet“, fügt die Referentin hinzu.<BR /><BR />Der Eppaner Bürgermeister Winfried Trettl betont, dass es in allen Gemeinden und auch in Eppan Kinder gebe, die in den Nachbardörfern die Schulbank drücken. <BR /><BR />Für die Eppaner Kinder zahle die Gemeinde dann anteilsmäßig an die jeweilige Nachbargemeinde Beiträge für den Schulbesuch.