Das positivste Fazit der Bilanz aus dem Vorjahr: Mit 1.113.112,85 Euro konnte die autonome Sektion des Rechnungshofes Bozen im Vorjahr beinahe 3 Mal so viel Geld in die Kassen der öffentlichen Verwaltung zurückholen wie 2020. Damals waren es im Vergleich dazu „nur“ 471.580,94 Euro, die zurückgeflossen sind. 295.916,66 Euro haben Beschuldigte im Vorjahr freiwillig zurückgezahlt, ehe ein Verfahren vor dem Richtersenat eingeleitet wurde. Den dicksten Brocken machen mit knapp 780.000 Euro aber jene Summen aus, für deren Rückzahlung nun ein definitives Urteil vorliegt. <BR /><BR />Weniger positiv ist das Bild bei den abgeschlossenen Verfahren. Mit 9 Urteilen und 5 Beschlüssen konnten im Vorjahr laut dem Bericht von Gerichtspräsident Enrico Marinaro gerade einmal 14 Verfahren abgeschlossen werden. Bei 7 Anfang des Jahres noch behängenden und 26 neu eingeleiteten Verfahren waren Ende des Jahres noch 19 Verfahren behängend. <BR /><BR />„Zu den 2021 eingereichten Berufungen ist anzumerken, dass die angefochtenen Entscheidungen dieses Senats alle bestätigt wurden, mit Ausnahme der Entscheidungen im Bereich der Renten zugunsten ehemaliger Militärbediensteter, da die von dem für die einheitliche Gesetzesauslegung zuständigen Organ in dem genannten Urteil aufgestellten Rechtsgrundsätze innovativ sind“, zieht Marinaro dennoch eine positive Bilanz.<BR /><BR /><b>Viel zu tun für die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof</b><BR /><BR />Weit mehr zu tun gab es da im Vorjahr für die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof. Zu den zu Jahresbeginn behängenden 170 Ermittlungsverfahren gesellten sich laut Bericht von Regionalstaatsanwältin Alessia Di Gregorio im Laufe des vergangenen Jahres 268 neue Anzeigen. 228 Fälle wurden archiviert. In 130 Fällen wurden hingegen in der Folge entsprechende Ermittlungen eingeleitet.<BR /><BR />Die meisten Anzeigen sind im Vorjahr von den öffentlichen Körperschaften eingegangen (33,2 Prozent). Nur knapp dahinter findet sich in der Bilanz die Anzahl der Ermittlungen, die infolge von Medien-Berichten aufgenommen worden sind. Mit 28,2 Prozent machen diese beinahe ein Drittel der Ermittlungen aus. Ebenfalls etwa ein Drittel (31,2 Prozent) sind die Fälle, in denen es um einen entstandenen Schaden am öffentlichen Eigentum ging, gefolgt von Schulden außerhalb der Bilanz (27,2 Prozent) Personalfragen (20,1 Prozent) und Vergehen von öffentlich Bediensteten (16,1 Prozent).