Ein Blick auf eine Publikation des Landesstatistikinstitutes ASTAT zur Bevölkerungsentwicklung zeigt: Südtirol entwickelt sich alles andere als gleichmäßig. Schaut man sich die Zahlen auf Bezirksgemeinschaftsebene an, dann fällt auf: Einzig Bozen schrumpft.<BR /><BR /> Während sich Zu- und Abwanderung aufwiegen, verzeichnet die Landeshauptstadt eine negative Geburtenbilanz. Das heißt: 2021 sind mehr Menschen gestorben, als Babys auf die Welt kamen. Bozen sind damit pro Tausend Einwohner 4 abhanden gekommen. Nur gering wächst die Bevölkerung im Vinschgau (plus 0,8 auf Tausend), mit Abstand am meisten Zuwachs verzeichnet die Bezirksgemeinschaft Wipptal, hier kamen 2021 auf Tausend Einwohner 8 dazu. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="787379_image" /></div> <BR />Die Lage in Südtirols Gemeinden ist ebenfalls sehr unterschiedlich. In insgesamt 55 Südtiroler Gemeinden ist im vergangenen Jahr die Zahl der Einwohner gesunken. Den größten Aderlass verzeichnet dabei die Gemeinde <b>Laurein</b> am Deutschnonsberg, mit einem Rückgang um 3,6 Prozent. Es folgen in der Negativbilanz <b>Prettau</b> und <b>Stilfs</b>. <BR />Am stärksten zugenommen haben die Gemeinden <b>Franzensfeste</b>, <b>Nals</b>, <b>Prags</b> und <b>Terlan</b>. <BR /><BR />Doch egal, ob Zuwachs oder Rückgang, beides stellt die Gemeinden vor Herausforderungen. Während die einen Strukturen erweitern müssen, etwa mehr Kindergartenplätze schaffen, muss man in anderen alles tun, um neue Einwohner anzulocken. „Über die Ausweisung von Wohnbauzonen hat jede Gemeinde einen gewissen Spielraum, um Zuzug zu begünstigen oder zu drosseln“, sagt Gemeindenverbandschef Andreas Schatzer. Doch das funktioniert natürlich nur begrenzt, private Verkäufe lassen sich nicht so gut regulieren, und andererseits hilft die schönste Wohnbauzone nichts, wenn dort keiner hinziehen will.<BR /><BR /> Gerade die von der Abwanderung bedrohten Gemeinden hatten daher auf eine Änderung der Regelung für den geförderten Wohnbau gehofft. Derzeit bekommen hier nur Bürger der eigenen Gemeinde bzw. einer Nachbargemeinde den Zuschlag. „Diesen Gemeinden wäre hier mit einer Lockerung geholfen“, sagt Schatzer.<BR />