„Wir haben Daten von 91 Prozent der Fläche Südtirols“, sagt Plasinger. Natürlich bedeute das nicht, dass dort alle Tiere gezählt wurden. „Aber jemand vom Verein oder Leute, die seit 2010 Tiere gesehen und fotografiert haben, haben zur Datensammlung beigetragen. In Bozen beispielsweise wurden mehrere verschiedene Schlangenarten gesichtet. Jetzt haben wir gut 5000 Datensätze, wir hoffen auf weitere Meldungen“, sagt Plasinger.So kann der Verein ein Bild zeichnen, welche Schlangen wo leben. Ein Beispiel: Bozen. Hier wurde in Gries eine Aspisviper gesehen, am Mazziniplatz eine Äskulapnatter, auf der Guntschnapromenade eine Karbonarnatter. „Historische Dokumente berichten, dass in Kohlern alle 3 heimischen Giftschlangen leben. Wir konnten das nicht bestätigen“, sagt Plasinger. All das soll ins Dokument aufgenommen werden, zudem Geschichten, Gedichte und Lieder.In 40 Jahren ein Biss tödlichHierzulande gibt es – wie gesagt – Kreuzottern, Aspisvipern und Hornottern, welche zu den Giftschlangen zählen, zudem 5 ungiftige Natternarten, die da wären: Äskulapnatter, Karbonarnatter, Schlingnatter, Würfelnatter und Ringelnatter. Die Blindschleiche ist übrigens keine Schlange, sondern eine Echse.Die Angst vor Schlangen herrscht auch hierzulande, auch wenn die Statistik mehr als beruhigend ist: „In 40 Jahren wandten sich 20 Menschen mit Schlangenbissen an die Notaufnahme in Bozen, 16 davon waren Bisse von Nattern, die anderen von Giftschlangen. Ein Biss verlief tödlich – aber der Betroffene war schwer vorbelastet, mehrere Faktoren kamen zusammen“, sagt Plasinger.Dabei beißen Schlangen Menschen nur, um sich zu verteidigen – und nicht immer vergeuden sie dafür einen ihrer nur 2 oder 3 Tropfen Gift. Meistens reicht es, einen großen Bogen um die Tiere zu machen. uli