Das Wort Gottes ist auch heute noch gültig und gibt Antworten auf die Fragen des Lebens. Mit dieser Überzeugung hat sich die Diözese Bozen-Brixen auf den gemeinsamen Weg der Diözesansynode gemacht. Der erste Schritt auf diesem Weg steht im Zeichen des „Hörens“.In zwölf offenen Veranstaltungen wurde die Bevölkerung eingeladen, ihre Sichtweisen und Erfahrungen, ihre Fragen und Anliegen einzubringen und um gemeinsam nach Antworten auf die Fragen der heutigen Zeit zu suchen.Strukturfragen und Rollenbilder, Neugestaltung der Liturgie, Stärkung der Familien- und Jugendarbeit: die Südtiroler Bevölkerung hat deutliche Vorstellungen darüber, wo die Diözesansynode Hand anlegen sollte.Nicht weniger deutlich erscheinen auch die Leerstellen im Dossier, das am Donnerstag veröffentlicht wurde: eine Erneuerung der Kirche in ihrem Wirken in der Gesellschaft wird nur am Rande angedacht.Rund 3000 Personen haben sich an den ganztägigen Treffen der Synode beteiligt und 601 Protokolle ausgearbeitet. Strukturfragen beschäftigen BevölkerungSchon ein Blick auf die meistgenannten Themenbereiche ist in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich. Ganz oben stehen die Strukturfragen (30 Prozent aller Kernaussagen), d.h. all jene Themen, welche die Rollenverteilung und die Organisation auf den verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens betreffen. Direkt auf den Fuß folgt der Bereich Liturgie und Sakramente (26 Prozent).Familien-Anliegen wichtigBei den Einzelthemen stehen die Anliegen in Bezug auf die Familien ganz vorne (Nennung in 16 Prozent der Protokolle). Hier geht es vor allem darum, die Familien als Ursprungsort des Glaubens zu stärken und in ihrem Glaubensweg zu stützen.Unmittelbar nach dem Thema Familie folgt in der Hitliste der meistgenannten Anliegen das Thema Kinder und Jugend (Nennung in 15% der Protokolle). Hier wünschen sich die Südtiroler eine bessere Begleitung der Jugendlichen und deren stärkere Einbindung in das Gemeindeleben.Kinder wünschen sich modernere Musik im GottesdienstAuch die Kinder konnten ihre Anliegen vorbringen. Diese spiegeln dabei recht deutlich wieder, was auch die Erwachsenen bewegt.Strukturfragen spielen hier altersgemäß eine untergeordnete Rolle, wohl aber wird auch hier ein deutlicher Wunsch nach neuer und lebendiger Gestaltung der Liturgie laut. Ganz oben steht hier mit 29 Nennungen der Wunsch nach modernerer Musik im Gottesdienst.Die nächsten Schritte der SynodeDen Synodalen und der interessierten Bevölkerung steht nun ein umfangreiches Dossier zur Verfügung (www.bz-bx.net/synode), auf dessen Grundlage die weiteren Schritte der Synode gesetzt werden sollen.Der nächste Schritt ist die nun anstehende zweite Session der Synode am 4. und 5. April in der Cusanusakademie Brixen. Hier geht es um die Eingrenzung der Themenbereiche, an denen die Synode in Folge weiter arbeiten wird.Die entsprechenden Kommissionen werden bis Januar 2015 Visionen erarbeiten, um im Anschluss bis Dezember 2015 die Schritte zur Umsetzung zu definieren. In der Zwischenzeit ergeht die Bitte an die Bevölkerung, den Prozess weiter kritisch und aufmerksam zu verfolgen.