<b>Wenn es irgendwo einen personellen Wechsel gibt, fragt sich jeder: Wer ist die oder der Neue. Wer ist Veronika Kaser?</b><BR />Veronika Kaser: Ich wohne mit meiner Familie – sprich meinem Mann und meinen 4 Töchtern – in Lüsen. Meine Familie ist auch mein Hobby, wir unternehmen viel miteinander. Ansonsten mag ich wandern, die Berge, die Natur und lesen. Ich war fast 30 Jahre Lehrerin an der Grundschule und habe dann den Direktorenwettbewerb gemacht. Anschließend war ich ein Jahr lang im Schulsprengel Klausen 2 als Mutterschaftsvertretung tätig, 5 Jahre lang Direktorin im Schulsprengel Karneid und seit 1. September nun hier im SSP Brixen/Milland.<BR /><BR /><b>Der Schulsprengel Karneid zählt wie der SSP Brixen/Milland 6 Grund- und eine Mittelschule. Haben sie in den 3 Wochen ihrer neuen Direktionsstelle weitere Gemeinsamkeiten festgestellt?</b><BR />Kaser: Die Arbeit ist die gleiche. Man arbeitet mit Menschen, mit tollen, engagierten Menschen zusammen – hier wie in Karneid. Der große Unterschied ist, dass der SSP Brixen/Milland mit 937 Schülern – im Vergleich zu 420 in Karneid – und 148 Lehrern – im Vergleich zu 70 – doppelt so groß ist. Das bedeutet auch doppelt so viele Termine und Anfragen. Deshalb bin ich dankbar für die 5 Jahre Erfahrung in Karneid, mit der ich schnell anknüpfen kann an Bedürfnisse und Erfordernisse.<BR /><BR /><b>Die da wären?</b><BR />Kaser: Bei den Lehrpersonen vordergründig die Ressourcenverteilung, schulintern, wer welche Aufgaben übernimmt. Eine große Herausforderung stellen die PNRR-Gelder dar, mit denen die Schulen im Vorjahr beglückt wurden (aus dem PNRR-Wiederaufbaufonds gab es Geld für die Digitalisierung der Schulen, die von den Direktoren abgewickelt werden muss; Anm. der Red.). In diese Realität muss ich mich hier erst einarbeiten. In Karneid hatte ich keine Sekretärin und musste auch Ankäufe tätigen. Hier ist die Sekretariatsstelle zumindest zu 50 Prozent besetzt, also fällt das weg. Was vieles erleichtert: Ich komme in einen gut strukturierten und aufgestellten Schulsprengel, der sehr gut geführt wurde.<BR /><BR /><b>Elisabeth Flöss war fast 30 Jahre lang hier Direktorin. Tun sich neue damit schwerer, ihre Vorstellungen einzubringen?</b><BR />Kaser: In ihre Fußstapfen zu treten, ist eine Herausforderung, das ist klar. Als Schule müssen wir sicher noch zu einem Team zusammenwachsen. Die Lehrpersonen müssen meine Vorstellungen verstehen, um gemeinsam an Zielen und Visionen zu arbeiten. Das braucht noch viel Austausch, aber ich bin zuversichtlich.<BR /><BR /><b>Was sind ihre Vorstellungen?</b><BR />Kaser: Die Schulentwicklung ist immer ein Thema. Ich gebe mir jetzt ein Jahr Zeit, um die Gegebenheiten hier zu verstehen. In einem zweiten Moment können wir dann gemeinsam überlegen, wo wir hin und was wir leisten wollen. Schulintern festzulegen, welche Fachgruppe wie viel Geld kriegt, das sind keine weltverändernden Maßnahmen. Momentan ist es noch ein Herantasten, ein Kennenlernen. Meine Aufgabe sehe ich darin, mit den wenigen Ressourcen, die wir haben, einen Weg zu finden, damit wir uns alle gut begegnen können. <BR /><BR /><b>Ist eine Neuordnung der 2 Schulsprengel Brixen und Brixen/Milland noch ein Thema?</b><BR />Kaser: Im Rahmen des 2022 für 5 Jahre neu aufgelegten Schulverteilungsplanes ist das tatsächlich Thema. Im vorigen Schuljahr wurde an der Neuordnung wenig gearbeitet, weil Ivan Stuppner nur für ein Jahr den Führungsauftrag inne hatte. Ich habe den Auftrag der Landesschuldirektorin, diese mit der Direktorin des Grundschulsprengels zu besprechen. Dabei dürfte auch die Anzahl der Schüler Thema sein, die ausgeglichen werden sollte.<BR /><BR /><b>Was geben Sie den Schülern für das Schuljahr mit?</b><BR />Kaser: Die Lerninhalte verstehen sich von selbst. Die Schüler sollen das Gefühl mitnehmen, dass Schule ein Ort ist, wo man ihnen respektvoll, wertschätzend begegnet, wo sie ihre Persönlichkeit entfalten können und wo sie Werkzeuge in die Hand bekommen, um gerüstet für das Leben zu sein. Sie sollen Lehrer als positive Vorbilder erleben, an denen man sich auch mal reiben kann.<BR /><BR /><b>Manchmal sind ja die Eltern herausfordernder als die Schüler. </b><BR />Kaser: Schule kann nur mit den Eltern funktionieren, es ist wichtig, dass in gemeinsamer Absprache gearbeitet wird. Zu den 3-Jahresschwerpunkten sind Vorschläge erwünscht und erbeten, auch zu Unterrichtszeiten und -modellen. Ich bin auch offen für Diskussionen und Anlaufstelle für das Aufzeigen von Unzufriedenheiten. Aber – schulinterne Organisationen, wie etwa die Klasseneinteilungen oder Lehrerzuteilungen, sind und bleiben Kompetenz der Schule.