„Ihr bekommt einen jungen Dekan – weit unter dem Altersdurchschnitt unserer Priester – mit einer großen Erfahrung. Seine deutschen und italienischen Wurzeln kann er in Meran gut gebrauchen. Denn das Zusammenleben der Sprachgruppen ist immer eine Herausforderung – manchmal ein sehr dünnes Eis“, betonte Bischof Muser. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207251_image" /></div> <BR />Don Mario Gretter wird zudem die Pfarreien St. Nikolaus, St.Georg/Obermais und Santo Spirito übernehmen. „Das Zusammenleben der Sprachgruppen ist nicht nur eine Herausforderung, sondern unsere Bestimmung“, sagte der Bischof.<BR /><BR />Er wünschte den Meranern, „dass ihr viele Talente an Don Mario entdeckt und ihr werdet sie entdecken. Lasst ihn nicht allein. Lieber Don Mario, ich wünsche einen guten Weg. Der Anfang ist gemacht. Die Erwartungen in Meran sind groß. Ein Früher-war-es-aber-so wird nicht mehr möglich sein. Ich bitte euch als Pfarreien, seid nicht eifersüchtig aufeinander“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207254_image" /></div> <BR /><BR /> Letztlich hob der Bischof hervor, dass in der liberalen Stadt Meran immer schon verschiedene Glaubensrichtungen präsent waren. „Es gilt, das Gemeinsame zu betonen. Wir haben auch eine Synagoge in Meran. Sie ist Mahnung für ein dunkles Kapitel unserer Landesgeschichte“, so Ivo Muser.<h3> „Ich habe keinen Zauberstab“</h3>Bischof Ivo Muser überreichte Don Mario Gretter das Evangelienbuch und mit der Unterschrift des Protokolls wurde die Amtsübergabe besiegelt. Applaus brandete auf und Don Mario musste zunächst tief durchatmen, bevor er an das Pult trat. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207257_image" /></div> <BR /><BR />„Ich stehe unter Leistungsdruck, die Erwartungen sind hoch, zu hoch. Ich werde euch enttäuschen. Gott sei Dank, denn so kann das Projekt Gottes zum Tragen kommen. Ich bin nicht Superman und habe keinen Zauberstab, aber die Hoffnung enttäuscht nie. Ihr bekommt jetzt ein Drittel eines Pfarrers. Alleluja, besser als nichts, werden einige von euch sagen“, so Don Gretter. <BR /><BR />Er wünsche sich, dass am kommenden Sonntag erneut so viele Leute kommen. „Nicht wegen mir, sondern wegen Gott. Mit Gott ist es immer eine Freude – und keine Panik, ich predige kurz“, sagte er und lachte. <h3> Ein „herzliches Willkommen“ von der Politik</h3>Vor der Einführung wurde Don Gretter von Bürgermeisterin Katharina Zeller begrüßt. „Ein herzliches Willkommen, lieber Don Mario. Das Dekanat und drei Pfarreien zu übernehmen ist keine leichte Aufgabe. Unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist wie bisher da“, sagte Zeller.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1207260_image" /></div> <BR /><BR />Andreas Januth, Vizepräsident des Obermaiser Pfarrgemeinderats, meinte in seiner Begrüßung, dass Don Mario Gretter „ein positiver Ruf vorauseilt. Die, die dich kannten, freuten sich, als bekannt wurde, dass du neuer Dekan von Meran wirst. Bei einem Treffen meintest du: Lasst uns das Glas halb voll und nicht halb leer sehen. Diese positive Einstellung wünschen wir dir. Zudem viel Kraft, Gelassenheit und Gottvertrauen. Du bist nicht allein, viele engagierte Menschen sind da“.<BR /><BR />Der Dank des Bischofs und der Pfarrgemeinden ging an Don Gioele Salvaterra, der nach Bozen wechselt, an Pfarradministrator Pepi Stampfl und an Altdekan Albert Schönthaler.<h3> Vier Fragen an Don Mario Gretter</h3><b>Don Mario Gretter, wie ist es wieder nach Hause zu kommen?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Don Mario Gretter: Es ist ein Neubeginn, weil ich die Hälfte meines Lebens anderswo verbracht habe. Ich komme als neue Person und treffe Leute, die ich nicht kenne oder Leute, die ich aus Kindertagen kenne. Aber auch sie sind groß geworden und so gesehen neue Menschen.<BR /><BR /><b>Wie haben Sie Ihren gestrigen Einstand erlebt?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Don Gretter: Er war sehr herzlich. Man hat gesehen, welch außergewöhnliche Mühe sich die Menschen gemacht haben. Es war eine dichte Liturgie, weil viele Elemente eingebaut worden sind. Aber es war trotzdem eine Liturgie, die von vielen Herzen getragen war. Auch der Bischof hat aus dem Herzen gesprochen.<BR /><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz><b>Sie waren kurz zu Tränen gerührt. Warum?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Don Gretter: Es ist für mich ein Wendepunkt. Ich verlasse Gemeinschaften, mit denen ich in 15 Jahren sehr vieles erlebt und geteilt habe und ich sehe auch die große Last der neuen Aufgaben. Meine Rührung vor allem aber deswegen, weil Gott schon etwas für mich vorbereitet hat, das meine Vorstellungen übersteigt. <BR /><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz><b>Ist ein Wechsel nach 15 Jahren in Bozen anstrengend?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Don Gretter: Anstrengend, aber gesund. Ich war 15 Jahre in einen Kontext eingebettet. Da läuft man Gefahr, eingetretene Pfade zu beschreiten und die Herausforderungen neuer Beziehungen nicht wahrzunehmen, weil man eben einen sicheren Ort hat. Ein Wechsel bringt die Neuheit Gottes, die wir immer wieder brauchen.