<b><div class="img-embed"><embed id="995119_image" /></div> Herr Mitterhofer, wie haben Sie den Vorfall am Dienstag erlebt?</b><BR />Hans Mitterhofer: Als wir davon erfahren haben, waren wir alle sehr betroffen von dem, was geschehen ist, – und sind es natürlich auch noch heute am Tag danach. Denn ein solcher Vorfall ist für uns ja nicht alltäglich.<BR /><BR /><b>Was ist am Kapuzinerplatz wirklich geschehen?</b><BR />Mitterhofer: Das wurde in den Medien schon sehr gut dargestellt. Der Vater war mit dem Kind in Begleitung einer Pädagogin unterwegs, als er am Kapuzinerplatz mit dem Kind plötzlich in ein Auto stieg, in dem offenbar sein Komplize auf ihn wartete. Geistesgegenwärtig versuchte die Pädagogin, ebenfalls in das Auto zu steigen und so die vermeintliche Entführung zu verhindern. Doch sie wurde weggestoßen. Die Tür ging zu – und das Auto raste davon.<BR /><BR /><b>Wie geht es der Pädagogin? Wurde sie verletzt?</b><BR />Mitterhofer: Ihr geht es den Umständen entsprechend. Sie wurde aber nicht verletzt.<BR /><BR /><b>Warum gingen die 3 überhaupt auf den Kapuzinerplatz?</b><BR />Mitterhofer: Es ist bei begleiteten Besuchen oft so, dass der Elternteil mit dem Kind in Begleitung einer Fachkraft einen Spaziergang durch die Stadt macht oder auch einen nahen Spielplatz aufsucht und so die gemeinsame Zeit verbringt.<BR /><BR /><b>War die Mutter auch dabei? Oder anders gefragt: Wie laufen begleitete Besuche ab?</b><BR />Mitterhofer: Nein, die Mutter bzw. der andere Elternteil ist nicht dabei. Das war auch am Dienstag so. Da hat die Mutter das Kind in den Sozialsprengel gebracht und ist dann gegangen. Zumeist ist es ja besser, wenn sich die Elternteile nicht sehen, manchmal ist das auch gerichtlich untersagt. Dann ist der Vater gekommen und ist mit dem Kind und der Pädagogin in Richtung Stadt aufgebrochen.<BR /><BR /><b>Wie lange dauern begleitete Besuche in der Regel?</b><BR />Mitterhofer: Das ist unterschiedlich. Am Dienstag waren 2 Stunden vorgesehen. Danach kehrt der Elternteil mit dem Kind und in Begleitung der Fachkraft wieder zurück und verabschiedet sich. Später wird das Kind vom anderen Elternteil, bei dem es lebt, bei uns abgeholt.<BR /><BR /><b>War es der erste Besuch des Vaters bei seinem 2-jährigen Söhnchen?</b><BR />Mitterhofer: Nein, es hat schon mehrere Besuche gegeben. Die Besuchstermine und die Abstände, in denen das Kind besucht werden darf, werden gerichtlich festgelegt.<BR /><BR /><b>Sind begleitete Besuche in Bruneck Einzelfälle?</b><BR />Mitterhofer: Nein, leider nicht mehr. Mittlerweile sind sie eine konstante Sache, manchmal sind es mehr und manchmal weniger. Aber insgesamt nehmen begleitete Besuch zu.<BR /><BR /><b>Sie haben den Vorfall sofort bei den Carabinieri gemeldet.</b><BR />Mitterhofer: Ja – und ich möchte mich für die wirklich gute Zusammenarbeit bedanken. Die Carabinieri haben sehr schnell gehandelt und alles für die Klärung des Falls unternommen. Dass die Sache so enden musste, ist natürlich äußerst tragisch.<BR /><BR /><b>War die offenbar versuchte Entführung des Kleinkindes eine spontane Handlung des Vaters? Welche Infos haben Sie diesbezüglich von den Behörden?</b><BR />Mitterhofer: Dass die Aktion allem Anschein nach gut vorbereitet und auch von langer Hand geplant war.