Das Drehkreuz auf der Seceda, das von den vier Grundeigentümern auf Eigeninitiative angebracht wurde, schlägt nach wie vor hohe Wellen, doch es handelt sich nicht um den ersten Fall dieser Art in Südtirol. Bereits im Sommer 2019 hat der Besitzer des Grundstücks, auf dem das Ranui-Kirchlein in Villnöß steht, ein Drehkreuz installiert – 4 Euro kostet das Ticket. <BR /><BR />„Es ist heute noch immer aktiv“, weiß Bürgermeister Peter Pernthaler. Auch hier hat der Grundeigentümer keinen Antrag bei der Gemeinde gestellt. „Trotzdem sind wir zum Entschluss gekommen, dass alles rechtens ist“, so Pernthaler. „In der Bauordnung steht nichts geschrieben, das die Installation des Drehkreuzes verboten hätte.“ <h3> Andere Umstände auf Seceda</h3> Laut Pernthaler handle es sich in Villnöß aber um eine etwas andere Situation als auf der Seceda. „Das Ranui-Kirchlein befindet sich auf Privatgrund. Auch die Kirche selbst gehört dem Grundeigentümer“, erklärt der Bürgermeister. Wanderweg führe keiner über das Grundstück, trotzdem seien die Gäste durchgegangen. <BR /><BR />Heikler ist die Lage auf der Seceda: Durch die Almwiesen führt ein Steig, der offiziell als Wanderweg vermerkt wurde. „Grundsätzlich gilt in Naturparks ein Bauverbot, das bestehende Landschaftsbild darf nicht verändert werden“, stellte Astrid Wiedenhofer vom Amt für Natur gegenüber s+ klar. <h3> Augenschein abgehakt, nun folgt die Entscheidung</h3> Am Mittwoch traf sie sich mit den vier Grundeigentümern, um sich ein genaues Bild der Situation vor Ort zu machen. „Daher können wir in Sachen Drehkreuz nun entscheiden, ob und wie wir weiter vorgehen“, bestätigt Landesrat Peter Brunners Referent, Thomas Hofer. Das soll noch heute passieren. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70952760_quote" /><BR /><BR />Grundeigentümer Georg Rabanser bestätigt indes, dass das Drehkreuz nach wie vor aktiv ist und Wirkung zeigt. „Einige zahlen den Eintritt und wandern entlang des beliebten Aussichtspunktes, andere Gäste wiederum wählen den Alternativweg. Es ist ein guter Ausgleich“, so Rabanser. <BR /><BR />Für den Alternativweg, der sich auf den Almwiesen derselben vier Grundeigentümer befindet, habe man laut Rabanser keine Maßnahmen geplant. Eine Einladung für das von Landesrat Luis Walcher für heute anberaumte Treffen mit Behörden und Touristikern haben die Grundeigentümer immer noch nicht erhalten.