Mit ihrer Diplomarbeit "World of Warcraft als vergeschlechtlichte Welt. Zur Relevanz von Geschlechtlichkeit in Massive Multiplayer Online Roleplaying Games (MMORPGs)" hat Michaela Rizzolli nicht nur ihr Studium der Bildungswissenschaften an der Leopold Franzens Universität in Innsbruck abgeschlossen, sondern auch den ersten Preis des Förderwettbewerbs für Diplomarbeiten zur Chancengleichheit zwischen Mann und Frau gewonnen, den der Landesbeirat für Chancengleichheit und das in der Landesabteilung Arbeit angesiedelte Frauenbüro jährlich vergeben. Das Thema, die Aktualität der Forschungshypothese, die stringente wissenschaftliche Ausführung sowie die Sprachwahl waren für die siebenköpfige Jury ausschlaggebend, um diese Diplomarbeit unter insgesamt neun vorgelegten Arbeiten besonders auszuzeichnen."Michaela Rizzolli liefert einen aktuellen Beitrag zur Frage, wie Geschlechterrollen entstehen und sich etablieren und führt gerade über die Analyse von geschlechtslos gedachten virtuellen Handlungsspielräumen die gesellschaftliche Komponente des tradierten und dynamischen Konstruktionsprozess von Geschlecht vor Augen", betonte Präsidentin Oberhammer heute in ihrer Laudatio.Der zweite Preis ging an Laura Senesi für ihre Untersuchung von Vater- und Mutterrolle sowie die Veränderungen bei der Übernahme von Erziehungsarbeit und der Berufstätigkeit in Südtiroler Familien zehn Jahre nach Inkrafttreten des Staatsgesetzes zur Stärkung von Mutter- und Vaterschaft. Mit ihrer Arbeit "Lavoro di cura e lavoro retribuito: Padri e madri oltre la rigidità dei ruoli" hat Senesi ihr Soziologiestudium an der Universität Trient abgeschlossen. Für ihre Diplomarbeit "Sozial- und Kulturgeschichte der Hysterikerinnen in Wien, 1918 – 1927" wurde Sofia Weissenegger am Donnerstag mit dem dritten Förderpreis ausgezeichnet. Die an der Historisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Wien vorgelegte Diplomarbeit trage in den Augen der Jury dazu bei, Wurzeln der Ungleichberechtigung zu benennen. „Weissenegger gelang es zudem den Sinn dafür zu schärfen, dass Gleichberechtigung nicht allein durch Quoten erreicht werden kann, sondern dass sie mit einer bewussten Wahrnehmung und Hinterfragung jahrhundertealter patriarchaler Muster einhergehen müsse“, betonte Jury-Mitglied Martina Kirchler in ihrer Laudatio.Preis als Motivation für Geschlechtergerechtigkeit Zu Sinn und Zweck der Förderpreise erklärte heute der für die Chancengleichheit zuständige Landesrat, Roberto Bizzo: "Die Förderpreise sollen Studierende dazu motivieren, sich mit der Gleichstellung der Geschlechter auseinanderzusetzen, bewusstseinsbildend wirken und zu mehr echter Geschlechtergerechtigkeit beitragen." Auch in diesem Jahr können sich Interessierte um Teilnahme am Wettbewerb um die Förderpreise bewerben, und zwar noch bis zum 15. April 2011. Informationen zu den notwendigen Unterlagen finden sich im Südtiroler Bürgernetz unter der Adresse www.provinz.bz.it/arbeit/frauen/frauenbuero.asp.