<BR />Drogen üben seit jeher eine doppelte Faszination aus: verbotenes Abenteuer auf der einen Seite, zerstörerische Abhängigkeit auf der anderen. Obwohl sowohl der Konsum unter Jugendlichen als auch die Beschlagnahmung illegaler Substanzen, laut einem Bericht des Innenministeriums, in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind, gibt es dennoch keine Entwarnung. <BR /><BR />„Der problematische Konsum unterschiedlichster Substanzen hat in den vergangenen Jahren zugenommen“, weiß Dr. Bettina Meraner, geschäftsführende Direktorin des Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen in Bozen. Entsprechend sei auch die Zahl jener gestiegen, die Hilfe suchen – und dabei gehe es längst nicht nur um Drogen, sondern auch um Alkohol. Immer mehr Menschen hätten zudem mit gesundheitlichen wie auch rechtlichen Konsequenzen infolge des Konsums zu kämpfen. <h3> „Junge Menschen sind sich Risiken oft nicht bewusst“</h3>Besonders deutlich zeige sich diese Entwicklung bei Jugendlichen: „Junge Menschen sind sich der Folgen und Risiken oft nicht bewusst“, meint Dr. Meraner. Vor allem die rechtlichen Konsequenzen würden von ihnen unterschätzt. „Nicht selten werden Drogen bereits in der Schule verschenkt oder verkauft – und viele Jugendliche bauen sogar zuhause Cannabis an“, erklärt sie.<BR /><BR />Die Zahl der Jugendlichen, die bereits Erfahrung mit Drogen gemacht haben, bleibt seit Jahren nahezu unverändert, bei rund einem Drittel. Besonders bedenklich ist dabei, dass nur 29 Prozent der Befragten gelegentlichen Cannabis-Konsum als riskant einstufen. Deutlich höher fällt die Risikowahrnehmung hingegen bei harten Drogen aus: Zwischen 52 und 60 Prozent halten den Konsum von Opiaten, Kokain oder Crack, neuen psychoaktiven Substanzen, Halluzinogenen, Stimulanzien sowie den regelmäßigen Cannabis-Konsum für gefährlich.<BR /><BR />Für Dr. Meraner liegt ein wesentlicher Schlüssel im sozialen Umfeld: „Familiäre Probleme sind oft der Ausgangspunkt. Entscheidend ist deshalb, dass Eltern und Bezugspersonen eine offene Kommunikation fördern und Jugendlichen Räume bieten, in denen sie ihre Sorgen und Ängste ernsthaft ansprechen können.“<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>