Dabei gingen die zwölf Verdächtigen angeblich sehr raffiniert vor. Sie tauschten sich laut Angaben der Carabinieri über Online-Chats aus und unterhielten sich dabei in einer Art Code-Sprache. Immer wieder sollen in ihren Chat-Gesprächen Listen aufgetaucht sein, die sich wie alltägliche Einkaufszettel lasen: Häufig wurden Brot, Kaffee, Tischwein oder Kräutertee genannt.Dahinter versteckten sich Codes für diverse Drogen, u. a. Kokain, Heroin, Haschisch, Marihuana oder Ecstasy. Die Einkaufslisten dienten angeblich zur Drogen-Bestellung. Abgeholt wurden diese anschließend entweder bei eingeweihten Trafikanten bzw. die Drogen wurden per Post zugestellt. Bei den versteckten Ermittlungen, die bereits seit eineinhalb Jahren im Gange sind, wurden auch zwei Südtiroler ausgeforscht, die in die Online-Drogengeschäfte verwickelt sein sollen. Es handelt sich dabei um die 38-jährige Krankenschwester M.P. aus Bozen und um den 25-jährigen M.S., Student aus Brixen. Gegen die 38-jährige Krankenschwester wird unter anderem wegen internationalen Drogenhandels ermittelt. Ihr Lebensgefährte, der 40-jährige G. R., Physiotherapeut aus Trient, soll im Oktober 2009 in Costa Rica Drogen eingekauft haben, um diese auf dem italienischen Markt zu verkaufen. Bei seinem Rückflug nach Italien wurde er jedoch – nach einem Hinweis der Carabinieri von Trient – von Drogenfahndern am Flughafen von Frankfurt aus dem Verkehr gezogen und verhaftet, nachdem in seinem Magen 21 Kokainkapseln gefunden wurden. Anschließend dehnten die Ordnungshüter ihre Ermittlungen aus und stießen dabei auf den Online-Chat, den die zwölf Verhafteten häufig benutzen, um sich aus Angst vor Abhörungen in ihrer Codesprache zu unterhalten. Die Bilanz der ausgedehnten Ermittlungen lässt sich sehen: Neben den zwölf Verhaftungen konnten 150 Gramm Kokain, sieben Marihuana-Pflanzen und 30 Ecstasy-Tabletten sichergestellt werden. Nach zwei weiteren Personen wird noch gefahndet. joi