„Wir müssen uns auf einen länger dauernden Einsatz einstellen“, sagte Israels Generalstabschef Eyal Zamir. „Wir haben den komplexesten Einsatz unserer Geschichte begonnen.“ Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben. <BR /><BR />„Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert“, sagte der israelische Außenminister Gideon Saar im Interview mit der „Bild“-Zeitung.<h3> „Der Iran wird nicht wie Nordkorea“</h3>In einem Interview mit dem japanischen Sender NHK betonte Saar: „Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird.“ Der Iran verfolge einen ähnlichen Kurs, weil er glaube, dass Atomwaffen das Regime schützen würden. Doch Israel wolle dies mit aller Kraft verhindern. <BR /><BR />Auf die Frage, ob Israel zu einer diplomatischen Lösung bereit sei, antwortete Saar skeptisch: „Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine diplomatische Lösung anstrebt.“<h3> Trump sieht Europa außen vor</h3>US-Präsident Donald Trump hält die Vermittlungsversuche der Europäer für wenig hilfreich. „Der Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen“, sagte er. Laut Trump gebe es derzeit Kontakte zwischen den USA und dem Iran, deren Ergebnis abzuwarten sei. Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens hatten sich in Genf mit dem iranischen Außenminister getroffen – sie wollen die Gespräche fortsetzen.<BR /><BR />Doch Araghchi stellte klar: „Solange die Angriffe Israels andauern, werden wir mit keiner Partei verhandeln.“ Eine mögliche Waffenruhe als Voraussetzung für Gespräche hält Trump für problematisch – vor allem weil Israel derzeit militärisch die Oberhand habe.<h3>Iran misstraut den USA</h3>Trump will den diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er über eine mögliche US-Kriegsbeteiligung entscheidet. „Zwei Wochen sind das Maximum“, sagte er am Freitag vor Journalisten in New Jersey.<BR /><BR />In einem Interview mit NBC News äußerte Irans Außenminister Zweifel am US-Interesse an Diplomatie. Die bisherigen Verhandlungen könnten lediglich ein Vorwand gewesen sein, um Israels Offensive zu verschleiern, sagte Araghchi. „Was sie getan haben, war in Wirklichkeit ein Verrat an der Diplomatie.“<h3> Neue israelische Angriffe auf Iran</h3>Die israelische Luftwaffe setzte ihre Angriffe auf iranisches Gebiet fort. In der Nacht auf Samstag wurden Ziele im Landesinneren getroffen, darunter Raketenlager und Abschusseinrichtungen.<BR /><BR />In der Stadt Ghom wurde bei einem Luftangriff laut staatsnahen iranischen Medien eine 16-Jährige getötet, zwei weitere Menschen wurden verletzt. Das Wohngebäude lag nahe der wichtigen Uran-Anreicherungsanlage Fordo. Auch in Isfahan kam es zu einer Explosion; dort befindet sich ein bedeutendes Atomforschungszentrum.<h3> Iranische Raketen auf Israel abgefangen</h3>Kurz zuvor hatte der Iran Israel mit Raketen angegriffen. Diese konnten jedoch offenbar vollständig abgefangen werden. Trümmer richteten auf dem Dach eines Wohnhauses Schaden an, Menschen kamen nicht zu Schaden. In Haifa waren tags zuvor bei einem iranischen Angriff mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.