Diese Schätzung gab das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen bekannt. Der Flüchtlingsstrom hungernder Somalier in die Camps in Äthiopien und Kenia reißt nicht ab.Noch immer kämen „Hunderte, wenn nicht sogar Tausende“ täglich in Dadaab in Kenia an, sagte Unicef-Mitarbeiter Christopher Tidey am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Mit fast 400.000 Menschen ist es das größte Flüchtlingslager der Welt.Tidey besuchte am Samstag in Dadaab ein Spital für schwer unterernährte Kinder. „Viele von ihnen sind so schwach, dass sie nicht einmal mehr die Kraft haben, Essen herunterzuschlucken und deshalb intravenös ernährt werden müssen“, sagte er. „Ich habe einen dreijährigen Buben gesehen, Aden, der nur fünf Kilo wog.“Unterdessen wird in der äthiopischen Region Dolo Ado an einem vierten Flüchtlingslager gearbeitet. Es solle weiteren 60.000 Hungernden Platz bieten, nachdem die ersten drei Camps mittlerweile am Ende ihrer Kapazität seien, teilte das UN-Flüchtlingskomittee (UNHCR) mit. „Es wird erwartet, dass die ersten Flüchtlinge bereits in der nächsten Woche vom Transitzentrum in das neue Lager Hilaweyn umziehen können“, hieß es.Allein in der vergangenen Woche seien mehr als 7.000 Zelte sowie Haushaltsutensilien wie Decken und Kochtöpfe für 50.000 Menschen nach Dolo Ado gebracht worden. Weitere 3.000 Zelte würden kommende Woche erwartet, erklärte das UNHCR.Ein Journalist des arabischen Senders Al Dschasira berichtete, dass die Helfer täglich tonnenweise Reis kochen und 200 Ziegen schlachten würden. „Das reicht zwar bei weitem nicht aus, ist aber immer noch mehr, als die Menschen in ihrem Heimatland Somalia bekommen würden“, sagte er.apa/dpa